Ricciardo und Kwjat: Vom Tänzchen zum echten Teamduell?
Noch heute erinnert sich Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo gern an sein Tänzchen mit Markenkollege Daniil Kwjat in Austin zurück: Warum es wichtig für das Team war
(Motorsport-Total.com) - Es war der 24. Oktober 2015. In der Boxengasse des Circuit of the Americas spielten sich nie dagewesene Szenen ab: Die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat legten eine flotte Sohle auf den Asphalt und tanzten die regenbedingte Verzögerung des Qualifyings zum Großen Preis der USA einfach weg. Die Bilder ihrer ungewöhnlichen Performance gingen um die Welt. "Christian (Horner; Anm. d. R.) meinte: 'Los Jungs, macht was, um die Leute zu unterhalten'", erklärt Ricciardo den Spontan-Tanz heute.
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Dancing in the rain: Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat 2015 in Austin Zoom
Sie seien daraufhin zurückgegangen und hätten sich gesagt: "Lass uns einfach versuchen, einen kleinen Tanz für sie aufzuführen", so Ricciardo zur australischen Zeitung "The Sunday Age". Der Rest ist Geschichte. Noch immer kann der Red-Bull-Pilot, der sich auch sonst für kein Späßchen zu schade ist, darüber lachen. "Es war unterhaltend", schmunzelt der Australier, "und ich wusste, dass Dani jung und wie ich etwas unreif ist. Also sagte ich: 'Komm schon, wir sollten etwas machen'."
Diese Mentalität habe ihm und dem gesamten Team oft über schwierige Zeiten in der vergangenen Saison hinweg getröstet. "Es hat uns ein Stück weit geholfen, mit den Frustrationen klarzukommen und den Spaß am Rennfahren nicht zu verlieren", sagt Ricciardo rückblickend. 2015 landete Red Bull in 19 Rennen nur drei Mal auf dem Podest und verfehlte in der Konstrukteurs-WM das Treppchen deutlich mit 70 Punkten Rückstand auf den Drittplatzierten Williams.
"Da hilft es manchmal, nicht alles so ernst zu nehmen, um in guter Stimmung zu bleiben", erklärt Ricciardo. Zugleich gibt er zu, dass so ein Tänzchen im Regen sicher nicht jedermanns Sache ist: "Ich denke, für Lewis (Hamilton) and Nico (Rosberg, Anm. d. R.) wäre es nicht so einfach gewesen, das in Austin so zu machen." Oft stünden Erfolgsdruck und Rivalität dem im Wege. Beides ist auch im Red-Bull-Team nicht weniger geworden, wobei Ricciardo das teaminterne Duell mit Kwjat in der noch jungen Saison bisher klar für sich entschieden hat.
Doch der junge Russe ist heiß auf Duelle mit seinem Teamkollegen. "Ich glaube, wir beide hätten gern etwas mehr Spannung zwischen uns, denn das würde bedeuten, dass wir um einen höheren Preis kämpfen", sagt Kwjat gegenüber "The Sunday Age". Jeder wolle das Maximum aus dem eigenen Auto holen. Da sei der Teamkollege nun einmal die erste Messlatte. "Im vergangenen Jahr haben wir um den sechsten, siebten WM-Platz gekämpft. Jetzt sind die Ziele größer." Der Tanz im Regen findet dann wohl allenfalls auf der Strecke statt.
