• 04.07.2013 16:27

  • von Mario Fritzsche & Stefan Ziegler

Ricciardo, Vergne oder Räikkönen: Wen holt Red Bull?

Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne machen keinen Hehl aus ihren Ambitionen auf das Cockpit von Mark Webber - Sebastian Vettel hat einen anderen Favoriten

(Motorsport-Total.com) - Die Frage, wer in der Saison 2014 das Red-Bull-Cockpit des zu Porsche in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wechselnden Mark Webber übernimmt, beschäftigt die Formel-1-Gemeinde auch am Nürburgring-Wochenende. Die drei am häufigsten in diesem Zusammenhang genannten Namen sind Daniel Ricciaro und Jean-Eric Vergne (beide Toro Rosso) sowie Kimi Räikkönen (Lotus).

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo schielt auf den Platz des Vettel-Teamkollegen 2014... Zoom

"Es ist natürlich schön, solche Dinge zu hören", zeigt sich Ricciardo geschmeichelt und führt an: "In Silverstone lief es für mich ja ganz gut, auch wenn das Rennen selbst noch etwas besser hätte laufen können. Immerhin war ich an allen drei Tagen konstant schnell unterwegs und habe ein paar Punkte mitgenommen." Mit Platz acht konnte sich der Australier erstmals seit dem Grand Prix von Spanien Mitte Mai vor seinem Teamkollegen Vergne behaupten.

Der Franzose allerdings war in Silverstone einer der von den Pirelli-Reifenschäden betroffenen Piloten und verkaufte sich somit unter Wert. "Es ist nicht sinnvoll, jetzt darüber zu reden. So sehe ich das. Natürlich: Ich würde gern zu Red Bull wechseln und für dieses Team fahren. Doch derzeit ist nicht wichtig, darüber zu reden oder auch nur daran zu denken. Ich bin bei Toro Rosso und wir haben noch viel vor. Wir beschreiten den Weg, aus einem kleinen Team ein großes zu machen, das auch gute Ergebnisse einfährt. Dafür ist viel Energie erforderlich. Diese Energie will ich nicht dabei aufbrauchen, über 2014 nachzudenken", so Vergne im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Vergne glaubt an weitere Steigerung

Sebastian Vettel, Jean-Eric Vergne

...Toro-Rosso-Teamkollege Jean-Eric Vergne allerdings ebenso Zoom

"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Saison", fährt der Franzose fort und betont, dass Zwischenfälle wie in Silverstone vorkommen können. "Ich hatte oft Pech, aber so ist das im Motorsport. Das gehört einfach dazu. Ich hatte ja auch schon recht gute Ergebnisse. Das Auto wird allmählich richtig gut. Ich bin zufrieden damit, wie sich die Dinge entwickeln und bin mir sicher: Wir werden uns weiter steigern."

Angesichts der guten Vergne-Auftritte in diesem Jahr (Platz sechs in Montreal) ist sich Ricciardo im Klaren darüber, dass ein achter Platz wie in Silverstone für eine nachhaltige Empfehlung als künftiger Teamkollege von Sebastian Vettel kaum ausreichen wird. "Ich nehme Positives aus Silverstone mit, aber natürlich habe ich noch weitere Ziele. Ein Rennen habe ich bis jetzt noch nicht gewonnen. Ich kann nur so weitermachen wie bisher und mich auf meinen Job konzentrieren", so der Australier, der am Montag seinen 24. Geburtstag feierte.

Vettel, der am Mittwoch 26 Jahre alt wurde, merkt in diesem Zusammenhang an: "Daniel leistet gute Arbeit. Ich finde aber, es ist noch zu früh, um darüber zu reden". Dennoch scheint der dreifache und amtierende Weltmeister einen persönlichen Favoriten zu haben, wie er offenbart: "Wenn ich könnte, dann würde ich Kimi das Cockpit geben, doch die Entscheidung liegt nicht bei mir. Es ist nicht meine Absicht, irgendjemandem etwas Gutes oder Schlechtes zuzufügen und über Angelegenheiten des Teams zu entscheiden."

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hat in Silverstone bereits angekündigt, dass das Team der Frage nach dem Webber-Nachfolger in der Sommerpause und somit zwischen den Grands Prix von Ungarn (28. Juli) und Belgien (25. August) nachgehen wolle.