Ricciardo: "Kämpfen gegen gleiche Gegner wie 2011"
Daniel Ricciardo freut sich, dass der STR7 auch in Barcelona gut funktioniert, rechnet aber weiterhin mit einem harten Kampf im Mittelfeld
(Motorsport-Total.com) - Nach den Tests in Jerez herrschte bei Toro Rosso vorsichtiger Optimismus, auch in Barcelona scheint die kleine Red-Bull-Truppe aus Faenza konkurrenzfähig. Daniel Ricciardo positionierte sich am ersten Tag mit dem STR7 auf dem starken vierten Platz und verlor damit nur etwas mehr als drei Zehntelsekunden auf Weltmeister Sebastian Vettel. Auch am Mittwoch hielt sich der "Aussie" bis Mittag stets im Vorderfeld auf.

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Kann Daniel Ricciardo dem Toro-Rosso-Team neuen Schwung verleihen?
Doch handelt es sich dabei bloß um eine Momentaufnahme oder hat Toro Rosso tatsächlich einen Sprung nach vorne gemacht? "Es läuft ziemlich gut", bestätigt Ricciardo den positiven Gesamteindruck. "Ich denke, dass wir realistisch gesehen weiterhin gegen die Jungs kämpfen werden, die im Vorjahr unsere Gegner waren. Aber selbst wenn wir uns um einen Platz in der Konstrukteurs-WM verbessern, dann wäre das eine große Sache und eine Errungenschaft. Ich würde sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um uns zu verbessern. Ich bin glücklich."
Dass Ricciardo nach dem ersten Testtag in Barcelona mit einem guten Gefühl ausstieg, darf als äußerst positives Signal gewertet werden. Der Circuit de Catalunya gilt als Gradmesser, ob ein Auto aerodynamisch funktioniert oder nicht. "Es fühlt sich gut an", bestätigt Ricciardo. "Einige positive Punkte aus Jerez haben sich hier bestätigt, es ist also nicht komplett anders. Die Basis des Autos fühlte sich auf Anhieb gut an."
STR7 auch im Renntrimm schnell
Dazu kommt, dass sich der Red-Bull-Youngster immer besser an seinen neuen Dienstwagen gewöhnt, was sich ebenfalls positiv auf das Auto auswirkt: "Ich entwickle ein immer besseres Gefühl für das Auto und durch die größere Erfahrung konnten wir ein paar Dinge ändern, um uns zu verbessern. Auch am Nachmittag, als wir eher im Renntrimm unterwegs waren, war ich mit meinem Gefühl glücklich."
Das bezieht sich auch auf den Reifenverschleiß: "Wenn man länger fährt, dann lassen auch die Reifen irgendwann nach und man hat mehr Verschleiß. Aber im Vergleich zu Jerez läuft es hier sogar etwas besser." Das Team konzentrierte sich am Dienstag auf Tests mit der harten und mit der weichen Mischung.
Trotz aller positiven Anzeichen will er sich mit einer Prognose nicht die Finger verbrennen: "Man weiß nie, wieviel Sprit und welche Reifen die anderen verwenden, aber relativ gesehen hatten wir einen ziemlich guten Tag. Wir haben auch eine vernünftige Anzahl an Runden absolviert." Insgesamt waren es 76 - damit befindet sich Ricciardo im Trend. Nur ein Motorproblem stoppte den Australier am Nachmittag.
Ricciardo nicht überrascht
Nach dem Rauswurf von Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari muss Toro Rosso dieses Jahr mit unerfahrenen Piloten in die Saison starten. Eine Situation, die das Team laut Ricciardo aber keineswegs entmutigt - eher im Gegenteil: "Jean-Eric Vergne und ich sind sehr froh, hier zu sein - und für das Team ist es eine neue Herausforderung, mit uns zu arbeiten, das liefert neue Motivation. Derzeit ist die Stimmung sehr gut und ich rechne nicht damit, dass es sich ändert. In der Garage herrscht eine gute Atmosphäre."
Er zeigt sich wenig überrascht, dass die zwei Neulinge auf Anhieb mit guten Zeiten überzeugen: "Ich will jetzt nicht eingebildet klingen, aber ich weiß, dass ich fahren kann, und Jean-Eric ist auch nicht langsam. Das Team beendete das Vorjahr - soweit ich weiß und nach dem, was ich gesehen habe - mit einem ziemlich guten Auto. Ich schätze, dass sie das dieses Jahr einfach noch ein bisschen verfeinert haben. Ich und Jean-Eric wollen unbedingt beeindrucken, daher bin ich nicht überrascht. Ich bin froh, zumindest jetzt konkurrenzfähig zu sein. Es ist noch sehr früh, aber es ist schön, vorne dabei zu sein."

