• 21.10.2018 05:00

  • von Norman Fischer & Jonathan Noble

Ricciardo im Rennen angriffslustig: "Will ein paar Raketen abfeuern"

Daniel Ricciardo freut sich, dass er erstmals seit Monaco wieder in den ersten beiden Startreihen steht und begreift das als Chance: Kann er Mercedes und Ferrari ärgern?

(Motorsport-Total.com) - Viel mehr konnte Daniel Ricciardo aus seinem Qualifying nicht herausholen, und dennoch war die Qualifikation in Austin (Formel 1 2018 live im Ticker) für ihn in einer Hinsicht ein Erfolg: Zum ersten Mal seit seiner Pole-Position von Monaco startet der Australier wieder aus einer der ersten beiden Startreihen. "Ich muss Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) oder den Sportkommissaren dafür danken!", lacht er.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo will die Topteams am Sonntag ärgern können Zoom

Denn durch die Strafversetzung seines ehemaligen Teamkollegen rutscht der Red-Bull-Pilot von Rang fünf auf Rang vier nach vorne. Angesichts der Abstände hätte es für ihn auch heute eigentlich keinen anderen Startplatz geben können: Auf den Platz vor ihm fehlten ihm fast neun Zehntelsekunden, nach hinten war sechseinhalb Zehntelsekunden Luft. "Mit meiner Runde war ich in einer eigenen Liga", sagt er.

Dass Ferrari dabei so weit vorne zu finden war, habe ihn überrascht, wie er sagt. Andererseits weiß er, dass Red Bull mit dem Renault-Motor in Austin nicht viel ausrichten kann. Vor allem der erste Sektor ist mittlerweile zum Schwachpunkt geworden, weil es in den schnellen S-Kurven nicht mehr auf Abtrieb ankommt, sondern auf Motorenleistung, weil die Kurven fast alle voll zu fahren sind.

"Unterm Strich bedeutet das: Wenn wir mehr Abtrieb hätten, würden wir nichts gewinnen - im Gegenteil. Wenn du aber mehr Leistung zur Verfügung hast, dann kannst du damit den Unterschied machen", erklärt er. "Es ist ein bisschen wie in Silverstone. Der Abschnitt ab Copse ist nun ein Powersektor."

Hinzu kam, dass Ricciardo ab Q2 die Messlatte fehlte, weil Teamkollege Max Verstappen mit beschädigter Aufhängung zuschauen musste. Das Team warnte ihn daraufhin vor den Randsteinen, die er jedoch ohnehin freiwillig ausließ: "Ich hatte mir vor dem Qualifying extra die Daten angeschaut, um zu sehen, wie sehr das Auto dabei leidet. Bereits da meinte mein Ingenieur, ich solle es besser bleiben lassen. Ich hätte mich also ohnehin von den Randsteinen ferngehalten", sagt er.

Im Gegensatz zu Verstappen hat Ricciardo damit eine gute Ausgangsposition im Rennen. Er geht davon aus, dass Red Bull näher an Ferrari und Mercedes dran ist, und hofft, dass er Vettel hinter sich halten kann. "Ich werde tun, was ich kann. Im Renntrimm sollten wir besser dastehen", sagt er. "Aber ob wir zwei Zehntel langsamer sind oder sechs Zehntel, das weiß ich nicht."

Helfen könnte, wenn das Wetter etwas wärmer werden sollte, weil dann die Reifen eher einbrechen. Wenn es kühl ist, gebe es zwischen Ultra- und Supersoft jedoch kaum Unterschiede. Dabei hat Ricciardo in Q2 extra auf Supersoft gesetzt, um mit diesen beginnen zu können. "Der Supersoft ist die sicherere Wahl", glaubt er. "Beim Start nehmen sich Ultrasoft und Supersoft scheinbar ohnehin nicht viel. Das sollte schon passen."

Und sollte er morgen zu Beginn vor einige Konkurrenten kommen, dann könne er diese aus dem Rhythmus bringen, ist er überzeugt. Chancen sieht er auf jeden Fall: "Aus der zweiten Reihe werde ich mit bei der Musik sein. In der ersten Kurve gibt es viel Platz und da lässt sich viel machen", so Ricciardo. "Ich versuche, die andere morgen unter Druck zu setzen. Ich will ein paar Raketen abfeuern."

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