• 06.11.2012 09:40

  • von Roman Wittemeier

Ricciardo: Auslaufzonen sind verwirrend

Der "Yas Marina Circuit" in Abu Dhabi gilt als das Nonplusultra unter den modernen Formel-1-Rennstrecken - Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo fehlt der Kick

(Motorsport-Total.com) - Im Hafen liegen die schönsten Jachten, das Hotel spannt einen architektonisch interessanten Bogen über das Asphaltband, die Boxenanlagen sind von allererster Güte - der "Yas Marina Circuit" strahlt jenen Glanz aus, der in Monaco über die Jahre etwas verloren ging. "Abu Dhabi ist das wahre Monaco", meint 'RTL'-Experte Christian Danner beim Blick auf den modernen Rennkurs, der das Emirat in den Fokus des Formel-1-Interesses gerückt hat.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Viel Platz für die Autos: Daniel Ricciardo auf der Strecke in Abu Dhabi Zoom

Vor allem nach den Erfahrungen aus Indien und Südkorea ist für viele Fahrer und Teammitglieder der Schritt nach Abu Dhabi eine Wohltat gewesen. Alles ist blitzblank, gut durchdacht und qualitativ hochwertig installiert. Die Perfektion hat allerdings nicht nur positive Seiten, findet Daniel Ricciardo. "Die Strecke ist wirklich schön, aber so richtig den Kick gibt sie mir nicht", meint der Toro-Rosso-Pilot nach seinem Einsatz am vergangenen Wochenende.

"Wie bei allen modernen Strecken hat man auch dort die Sicherheit beim Bau in den Vordergrund gestellt. Natürlich ist das ganz richtig. Das hat man beim heftigen Zwischenfall zwischen Rosberg und Karthikeyan mal wieder gesehen - beide sind unverletzt geblieben", schildert der Australier. "Die Konsequenz aus den Sicherheitsbemühungen sind aber diese extrem weiten Auslaufzonen. Es gibt keine Bereiche mehr, wo es ein Risiko gibt."

"Natürlich muss man diesen Weg heutzutage wählen, aber für mich als Fahrer bedeuten diese Auslaufzonen, dass ich nie das Gefühl habe, ich hätte die Ideallinie wirklich gut getroffen", nennt Ricciardo aus seiner Sicht die Kehrseite der großen asphaltierten Flächen neben der eigentlichen Strecke. "Ich bekomme dort längst nicht solche Adrenalinschübe wie auf den Strecken alter Bauart." Der Toro-Rosso-Youngster wird am kommenden Montag zur neuen US-Strecke in Austin fliegen. "Mit einem guten Gefühl", wie er sagt.