• 25.03.2010 15:34

  • von Dieter Rencken

Ricciardo: "Aufsaugen wie ein Schwamm"

Red-Bull-Testpilot Daniel Ricciardo über seine Arbeit an der Seite von Mark Webber und Sebastian Vettel - Folgt der Aufstieg schon 2011?

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat das nächste schnelle Pferd im Stall. Daniel Ricciardo zeigte nach seinem Titelgewinn in der Britischen Formel 3 im Rahmen der Young-Driver-Days in Jerez im Dezember eine starke Leistung. Der junge Australier war im Formel-1-Boliden von Red Bull auf Anhieb schnell unterwegs. Der 20-Jährige will als Ersatzpilot der Österreicher viel lernen, sich in der Renault-World-Series schnell durchsetzen. Das Ziel: Ein festes Formel-1-Cockpit für 2011.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo geht mit einem Lachen durch das Fahrerlager in Melbourne

Frage: "Daniel, wie ist es für dich, nun direkt in der Formel 1 involviert zu sein?"
Daniel Ricciardo: "Das ist sehr cool. Ich bin mittendrin, bekomme genau mit, was alles passiert. Natürlich gibt es in der Formel 1 sehr viele neue Sachen für mich, die ich erst einmal noch kennenlernen muss. Es ist ganz anders als in anderen Serien. Ich genieße es aber sehr."#w1#

Frage: "Für euch Youngster ist der Schritt dank des Testverbots aber sehr schwierig..."
Ricciardo: "Ja, das stimmt. Aber ich will alle Möglichkeiten nutzen. Die Strecken lerne ich zum Beispiel auch am Simulator. Ich muss irgendwie das Beste aus der Situation machen, immerhin müsste ich im Falle des Falles schnell ins Auto springen und fahren können. Ich sehe dieses Jahr als Lehrjahr. Ich möchte möglichst viel mitbekommen und lernen. Ich will die Eindrücke aufsaugen wie ein Schwamm."

Frage: "Hast du von deinem Test im Rahmen der Young-Driver-Days profitieren können?"
Ricciardo: "Ja, durch diese drei Tage im vergangenen Jahr in Jerez bin ich für den Notfall natürlich besser gerüstet, als wenn ich diesen Test nicht gehabt hätte. Das waren einfach drei wundervolle Tage für mich."

Frage: "Andere Teams geben ihren Ersatzpiloten an Freitagen eine Chance. Würdest du dir auch so etwas wünschen?"
Ricciardo: "Natürlich wären zusätzliche Testmöglichkeiten sehr wichtig - vor allem für uns junge Buben. Leider habe ich darauf kaum Einfluss. Wir sitzen alle in einem Boot. Wir Nachwuchsleute brauchen mehr Tests, damit wir für unseren eventuellen Aufstieg in ein Formel-1-Cockpit besser vorbereitet sind. Wir müssen uns auch so für den Fall der Fälle bereit halten. Aber sicher ist, dass wir uns alle mehr Testchancen wünschen würden - keine Frage."

Frage: "Ist es für dich ein besonderes Gefühl, dass du nun zumindest schon mal als Formel-1-Ersatzpilot in Australien dabei bist?"
Ricciardo: "Ja klar. Das ist ein wirklich tolles Gefühl. Hoffentlich kann ich im kommenden Jahr, oder zumindest in näherer Zukunft in einem echten Renncockpit sitzen. Aber ich bin nun wenigstens in der Szene. Die Reaktionen aus dem Umfeld sind toll. Schon am ersten Tag gab es viele nette Begegnungen. Ich fühle die Unterstützung und das macht mich stolz. Ein tolles Gefühl."


Fotos: Großer Preis von Australien, Pre-Events


Frage: "Wie viel kannst du dir von Mark und Sebastian abschauen? Lauschst du ihnen und lernst von den beiden, oder leistest du bereits einen aktiven Beitrag?"
Ricciardo: "Im Moment geht es darum, dass ich ganz genau zuhöre und dabei lerne. Wenn ich eine Weile dabei bin und bereits einige Dinge kenne, dann wird man mich vielleicht auch mal nach meiner Meinung fragen. Derzeit habe ich natürlich noch nicht so viel Wissen, sodass mein Input gefragt sein könnte. Ich höre genau zu und bin gespannt, was im weiteren Verlauf des Jahres passieren wird."

Frage: "Ist ein festes Renncockpit für 2011 das große Ziel?"
Ricciardo: "Ja. Nur zu gerne würde ich im kommenden Jahr fest in der Formel 1 sein. Das wäre natürlich erstklassig. Aber ich habe mir bisher keine Marschroute zurechtgelegt. Wenn es erst in zwei Jahren passiert, dann ist es auch gut. Wichtig ist, dass ich es irgendwann schaffe."

¿pbvin|512|2566||0|1pb¿"Eines guten Tages möchte ich um die Weltmeisterschaft fahren. Das ist mein Ziel. Wenn der Sprung im kommenden Jahr schon klappt, wäre das super. Aber man muss auch erst einmal abwarten, wie es in diesem Jahr für mich in der Renault-World-Series läuft. Darauf konzentriere ich mich. Wenn es gut läuft, dann ist vielleicht schon im kommenden Jahr etwas möglich."

Frage: "Viele halten die GP2 für die bessere Nachwuchsserie auf dem Weg in die Formel 1. Kann die Renault-World-Series genug bieten?"
Ricciardo: "Ja, auf jeden Fall. Du kannst aus beiden Serien den direkten Sprung in die Formel 1 schaffen. Ich glaube, das unterscheidet sich gar nicht so sehr. Für mich ist die Renault-World-Series sehr gut, weil wir im Verlauf der Rennwochenenden sehr viel testen können. Genau das brauche ich. Wie ich schon sagte: Wenn ich mich dort gut schlage, dann könnte vielleicht die Tür zur Formel 1 aufgehen."

Frage: "In der GP2 wird man natürlich intensiver von der Formel-1-Szene wahrgenommen. Ist dir das bewusst?"
Ricciardo: "Ja, aber ich habe auch nach meinem Test große Aufmerksamkeit erfahren. Es ist jetzt nicht so, dass ich im Paddock plötzlich ausgiebige Gespräche mit allen Stammpiloten führe, aber man kennt mich schon etwas. Wenn ich noch mehr testen dürfte, dann würde sich mit Sicherheit mehr ergeben. Davon bin ich überzeugt. Der Test hat auf jeden Fall viel gebracht. Ich habe viel gutes Feedback bekommen von vielen Seiten - in Europa und auch in Australien."

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