Ricciardo: "Alles hat gepasst"

Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo schaffte in Schanghai den Einzug in Q3 und startet von Position sieben - Erinnerungen an Bahrain 2012 werden wach

(Motorsport-Total.com) - Nicht zuletzt deshalb, weil im dritten Teil des Schanghai-Qualifyings in Person von Jenson Button (McLaren), Sebastian Vettel (Red Bull) und Nico Hülkenberg (Sauber) gleich drei Fahrer auf eine schnelle Runde verzichteten, nimmt Daniel Ricciardo den Grand Prix von China von Startplatz sieben in Angriff. Auf dem Weg dorthin setzte sich der Toro-Rosso-Pilot in Q1 (Platz elf) und Q2 (Platz neun) aber gegen die versammelte Konkurrenz durch.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Zweitbester Startplatz in der Formel-1-Karriere von Daniel Ricciardo Zoom

Für den Australier, der sein Grand-Prix-Debüt in Silverstone 2011 für HRT gab, ist es der zweitbeste Startplatz seiner Formel-1-Karriere. Nur im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain 2012 war Ricciardo als Sechster noch etwas weiter vorn zu finden. Damals konnte er die starke Leistung im Rennen allerdings nicht bestätigen und kam nach einer missratenen ersten Runde schließlich außerhalb der Punkteränge ins Ziel.

An dieses Ereignis erinnert sich Ricciardo noch genau und ist bemüht, es am Sonntag in Schanghai besser zu machen. "Das ist jetzt fast ein Jahr her. Ich hatte also genug Zeit, darüber nachzudenken", sagt der 23-Jährige und gesteht: "Im Hinterkopf spielte das immer mit."

"Im vergangenen Jahr konnte ich diese Leistung nicht wiederholen, aber ich habe ganz eindeutig daraus gelernt. Es war eine schwierige, aber wichtige Lektion", spricht der "Aussie" seine Bahrain-Startrunde 2012 an und fügt hinzu: "Ich habe darauf gewartet, endlich wieder bis ins Q3 zu kommen und dann alles richtig zu machen, was ich damals falsch gemacht habe."

Lob von der Konkurrenz

"Auch die 1:35.9 in Q1 muss man erstmal fahren." Nico Hülkenberg über Daniel Ricciardo

Angesichts des überraschenden Weiterkommens des Toro-Rosso-Piloten meldete sich McLaren-Fahrer Button im Anschluss an Q2 sofort über Funk mit den Worten "Wow! Ricciardo!". Hülkenberg zeigt sich ebenfalls beeindruckt. "Die scheinen auch etwas gefunden zu haben. Der Ricciardo ist ziemlich flott. Auch die 1:35.9 in Q1 muss man erstmal fahren", staunt der Sauber-Pilot. Ricciardo selbst fügt in Anbetracht seiner Leistung grinsend hinzu: "Ich hatte auch das Gefühl, nicht so langsam gewesen zu sein. Es war eine gute Runde, in der alles gepasst hat."

So würde es der Australier am liebsten auch im Rennen mit der direkten Konkurrenz aufnehmen, glaubt aber, dass diese Aufgabe um einiges schwieriger werden dürfte: "Ich werde versuchen, mit den Jungs um mich herum mitzuhalten. Die Autos, die vor mir stehen, sollten allesamt schneller sein, doch wenn es mir gelingt, bis zum Schluss einigermaßen an ihnen dran zu bleiben, dann wäre das nicht so schlecht." Teamkollege Jean-Eric Vergne startet nach der Rückversetzung von Mark Webber (Red Bull) von Position 15.

Startplatz sieben ist es wert

"Wenn die Jungs mit den Medium-Reifen (Button, Vettel, Hülkenberg; Anm. d. Red.) von Beginn an schneller sein sollten, dann ist es halt so", setzt Ricciardo fort und unterstreicht, dass er hinter der Entscheidung steht, im Q3 mit den Soft-Reifen hinaus zu gehen: "Ich glaube, wir mussten die Chance heute nutzen. Ich wollte es unbedingt probieren und eine Zeit hinlegen. Wäre es Platz neun oder zehn geworden, könnte man das vielleicht hinterfragen. Platz sieben ist aber wirklich gut für uns. Jetzt muss es uns noch gelingen, diese Platzierung im Rennen zu bestätigen. Ich kann es kaum erwarten."


Fotos: Daniel Ricciardo, Großer Preis von China


"Es kommt nicht oft vor, dass wir es bis ins Q3 schaffen. Ich glaube, wir haben ein paar Leute und auch uns selbst überrascht", ist der Toro-Rosso-Pilot mit seiner Leistung zufrieden und blickt in diesem Zusammenhang zwölf Monate zurück: "Gerade auf dieser Strecke waren wir im vergangenen Jahr nirgendwo. Insgesamt gesehen war das wohl unsere schlechte Leistung im gesamten Jahr." In Schanghai 2012 sprang für Ricciardo sowohl im Qualifying als auch im Rennen jeweils nur Platz 17 heraus.

Ist der diesjährige Toro Rosso STR8 so viel besser als sein Vorgängermodell oder wodurch lässt sich der Aufschwung begründen? "Es ging im Grunde schon gestern los. Wir waren nicht außerordentlich schnell, aber es insgesamt betrachtet war es unser bester Freitag in diesem Jahr. Es sieht ganz so aus, als wären wir auf dem richtigen Weg. Qualifying und Rennen sind natürlich zwei verschiedene paar Schuhe, aber wir sind auf jeden Fall besser aufgestellt als zu Beginn der Saison", so Ricciardo.