Rennboykottdrohung: Teamchefs unterstützen die FIA
WilliamsF1, McLaren und Jordan sehen in den neuen Gesetzen der EU eine Gefahr und haben der FIA den Rücken gestärkt
(Motorsport-Total.com) - Nachdem FIA-Präsident Max Mosley erklärt hat, dass die neuen Gesetze der EU, die auch eine strafrechtliche Verfolgung von möglichen Todesfällen bei einem Rennen nicht ausschließen, für die Formel-1-Teams inakzeptabel sind und ein Boykott der in Europa geplanten Grand Prix zur Folge haben könnten, haben sich nun auch verschiedene Teamverantwortliche zu Wort gemeldet und der FIA, in ihrem Bemühen eine Ausnahmeregelung für die "Königsklasse des Motorsports" zu erreichen, verbal den Rücken gestärkt.

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Für Williams sind die neuen EU-Gesetze aus F1-Sicht "ein potenzielles Risiko"
"Die Möglichkeiten die dieses Gesetz eröffnet sind so weit reichend, dass die im Motorsport beschäftigten Personen und ihre Familien sich die Frage stellen, ob es überhaupt noch Sinn macht in Europa zu fahren", erklärte Eddie Jordan dem 'Gurdian' wie ernst man die "Bedrohung" nimmt.#w1#
Ähnlich äußerte sich auch Frank Williams im 'Daily Telegraph'. "WilliamsF1 unterstützt die Bemühungen der FIA, um die Interessen der Formel 1 in dieser Angelegenheit zu vertreten. Ich teile die Sorgen der Formel-1-Gemeinschaft. Die EAW [europäische Verhaftungsvollmacht, Anm. der Red.] stellt trotz der damit verbundenen besten Absichten ein potenzielles Risiko für die an Rennen in EU-Ländern teilnehmenden Teams dar."
"So wie ich die europäische Verhaftungsvollmacht verstehe, soll sie bei ernsthaften Verbrechen wie Terrorismus, Drogenhandel und Geldwäsche angewendet werden. Man hat uns aber darüber informiert, dass damit drakonische Befugnisse verbunden sind und die Anwendung auf ein sportliches Ereignis nicht ausgeschlossen ist", erklärte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh, der ebenfalls fordert, dass eine Versicherung darüber abgegeben wird, dass die neuen Gesetze der EU nicht auf Rennveranstaltungen angewendet werden.

