• 11.06.2004 13:10

Renaults technisches Briefing vor dem Kanada-GP

Lesen Sie, wie das Renault-Team sich selbst und die Konkurrenz vor dem achten Saisonrennen in Montreal einschätzt

(Motorsport-Total.com) - Der 'Circuit Gilles Villeneuve' liegt nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt auf einer Insel mitten im St. Laurenz-Strom. Hier fanden während der Olympischen Spiele 1976 die Ruderwettbewerbe statt. Auf dem Kurs finden pro Jahr nur wenige Rennen statt, sodass sich der Asphalt zu Beginn des Grand Prix-Wochendes immer sehr rutschig präsentiert.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli bei seiner Ankunft im Fahrerlager von Montreal

Rein technisch gesehen besteht die Strecke vor allem aus zahlreichen Beschleunigungsvorgängen und harten Bremsmanövern. Auf den langen Geraden kommt es auf die Motorleistung und eine entsprechend gute Höchstgeschwindigkeit an. Der Kurs bietet einige Überholmöglichkeiten. Um diese nutzen zu können, muss das eigene Auto dem des Konkurrenten allerdings deutlich überlegen sein.#w1#

Der Großteil der Formel 1-Teams nutzte die vergangene Woche zu umfangreichen Testfahrten in Silverstone - nicht zuletzt, um die Lücke zum derzeit dominierenden Ferrari-Rennstall weiter zu schließen. Der amtierende Weltmeister Michael Schumacher geht zwar am kommenden Wochenende wieder als Favorit an den Start. Dennoch wird der Grand Prix von Kanada für den Kerpener mit Sicherheit kein Selbstläufer.

Und auch die Ferrari sind vor technischen Problemen nicht gefeit. Im vergangenen Jahr musste Schumacher fast wegen Bremsproblemen aufgeben. Dennoch siegte er mit seinem waidwunden Boliden vor den beiden Williams von Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya. Renault-Pilot Fernando Alonso verpasste als Vierter den Sprung auf das Podium nur knapp.

Am kommenden Wochenende feiert eine Ausbaustufe des Renault RS24-Zehnzylinders ihr Renndebüt. Die Leistungssteigerung verschafft Jarno Trulli und Fernando Alonso eine noch bessere Ausgangsposition für ein weiteres gutes Ergebnis. Darüber hinaus können sich die beiden wieder auf weitere Vorteile ihres Renault R24 verlassen: sein sehr guter mechanischer Grip, die ausgezeichnete aerodynamische Effizienz und sein schonender Umgang mit den Reifen.

Starke Konkurrenz könnte der "Equipe Jaune" in Form von BAR erwachsen. Beim Europa-Grand Prix auf dem Nürburgring überzeugten die Autos des britisch-japanischen Teams vor allem in punkto Bremsen - auf die kommt es in Montreal bsonders an. Allerdings haperte es bei BAR zuletzt an der Zuverlässigkeit. Auch Williams darf nicht unterschätzt werden: Wenn das Team die während des Spanien-Grand Prix aufgetretenen Bremsprobleme aussortiert hat, sind Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher für vordere Platzierungen gut.

Der Große Preis von Kanada, achter Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft, verspricht ein spannender Kampf zu werden: Auch wenn Ferrari als Favorit gehandelt wird - Michael Schumacher darf sich keine Fehler erlauben, denn seine Konkurrenten liegen im dicht im Nacken.