• 20.07.2007 19:08

  • von Fabian Hust

Renault wurde Opfer von zu viel Sorglosigkeit

Weil man den Windkanal-Daten zu sehr vertraute, erlebte das Renault-Team im Vergleich zum Vorjahr bei der Entwicklung des R27 einen herben Rückschlag

(Motorsport-Total.com) - Die Vorzeichen für Renault standen vor der laufenden Saison gut, schließlich hatte man zwei Jahre in Folge beide WM-Titel gewonnen und damit eine exzellente Basis, auf der man aufbauen konnte. Da mussten die Franzosen eigentlich auch keine Angst haben, weil sie mit Fernando Alonso ihren Top-Fahrer verloren.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Pat Symonds gibt zu, dass man dem Windkanal zu viel Vertrauen geschenkt hat

Doch zu Saisonbeginn wurde das Team auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt - der R27 war nicht konkurrenzfähig, weil die Aerodynamik auf der Strecke nicht so gut funktionierte wie das die Versuche im Windkanal hatten erwarten lassen. Lange Zeit tappte das Technikerteam im Dunkeln, denn diesem Problem kam man erst nach einiger Zeit auf die Schliche.#w1#

"Die aerodynamische Leistung unseres Autos war extrem anders im Vergleich zu jener, die unser Windkanal vorhergesagt hatte", so Chefingenieur Pat Symonds gegenüber dem 'F1Racing'-Magazin. "Man könnte es so ausdrücken: Als wir unsere Streckensimulation mit den Daten aus dem Windkanal fütterten, waren die Rundenzeiten genauso gut wie jene von Ferrari und McLaren."

Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass die Daten aus dem Windkanal falsch waren? "Ich hasse es, das Wort arrogant zu verwenden, und es ist tatsächlich das falsche Wort, aber ich hasse es auch gleichermaßen, das Wort Sorglosigkeit zu verwenden, aber ich werde es wohl tun müssen", meint der Brite.

"Über viele Jahre hinweg haben wir gelernt, unseren Windkanal als eine fantastisch gute Repräsentation des Autos auf der Strecke zu verwenden. Als Ergebnis dessen haben wir womöglich weniger und weniger Überprüfungen seiner Ergebnisse vorgenommen. Wir müssen an den Punkt kommen, an dem wir so viel Vertrauen in unseren Windkanal hatten, dass wir glaubten, dass er uns nie im Stich lassen würde. Leider hat er nun genau das getan."