• 21.06.2010 17:58

  • von Markus Miksch

Renault will Mercedes in Valencia schlagen

Renault hat den Zweikampf mit Mercedes noch nicht aufgegeben und will in Valencia zurückschlagen - Neue Teile am R30 sollen dabei helfen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem nicht gerade erfolgreichen Kanada-Wochenende ist Renault in Valencia auf Wiedergutmachung aus. Da man es in Montréal versäumte, Boden auf Mercedes gut zu machen, obwohl die Silberpfeile selbst nicht in Schwung kamen, soll es in Spanien besser laufen. Der R30 wurde für die Aufholjagd in der spanischen Hafenstadt mit neuen Teilen aufgerüstet. Robert Kubica und Vitaly Petrov, der dort in der GP2 bereits gewinnen konnte, sind jedenfalls für das Wochenende zuversichtlich.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica zählt zu den wenigen Piloten, denen Valencia gefällt

Kubica sieht beim Strecken-Layout Ähnlichkeiten mit Montréal. "Den größten Unterschied zwischen beiden Rennstrecken macht der Asphalt aus. In Montréal erwies sich der neue Straßenbelag als überaus rutschig. Diesbezüglich sollte der Teer in Valencia ein höheres Niveau bieten und uns in die Karten spielen - auch wenn die Ausgangsvoraussetzungen für alle gleich sind", glaubt der Pole, der mit einem höheren Griplevel spekuliert: "Da es sich auch in Spanien um einen Straßenkurs handelt, rechnen wir am Freitag wieder mit geringem Grip, der im Laufe des Wochenendes aber immer besser werden sollte - zumal im Rahmenprogramm mehr Rennserien an den Start gehen, die mit ihrem Reifenabrieb ebenfalls eine griffigere Spur legen sollten."#w1#

Sowohl Kubica als auch Petrov schwärmen im Gegensatz zu ihren Kollegen über Valencia. "Ich habe nicht nur wegen meines GP2-Sieges gute Erinnerungen an Valencia. Ich kenne die Strecke in- und auswendig in puncto Bremspunkte, Ideallinie, welche Kerbs du problemlos überfahren kannst und wie sich die Reifen im Rennverlauf verhalten werden. Natürlich wird sich das in einem Formel 1 alles etwas anders darstellen. Aber meine Ausgangslage wird besser sein als in Kanada", glaubt der junge Russe.

Sein polnischer Teamkollege sieht es ähnlich: "Ich weiß, dass viele Fahrer dies anders beurteilen, aber für mich kann ich sagen, ich mag die Strecke. Die Mischung aus Stadtrennstrecke und modernem Grand-Prix-Kurs macht die Sache aus meiner Sicht so interessant. Das grundsätzliche Layout erinnert mit den vielen eher langsamen Kurven an den Großen Preis von Kanada. Ebenso wie in Montreal kommt es in Valencia in erster Linie auf eine hohe Bremsstabilität und gute Traktion für das Herausbeschleunigen an - und dies sollte unserem Renault R30 liegen."

Aerodynamik wichtiger als in Kanada

Vitaly Petrov

2008 gewann Petrov in Valencia sein erstes GP2-Rennen Zoom

Allerdings kommt in Valencia die Aerodynamik mehr zum Tragen, so Kubica: "Wir werden mit einem höheren Maß an aerodynamischem Abtrieb an den Start gehen als in Kanada, dennoch kommt der aerodynamischen Effizienz eine große Bedeutung zu: Gleich vier Mal pro Runde dringen wir bis in sehr hohe Geschwindigkeitsbereiche vor." Für Petrov kommt das geliebte Valencia nach der Enttäuschung von Kanada gerade richtig. Der Russe meint aber, dass er aus dem Wochenende in Übersee seine Lehren gezogen hat.

Im Mittelpunkt steht bei Renault aber im Moment das Duell mit Mercedes. Die Franzosen wollen die Saison unbedingt vor den Silberpfeilen beenden. 29 Punkte trennen die beiden Werksteams derzeit voneinander. Für Kubica ist der Abstand "zu den Rennställen, die derzeit an der Spitze liegen, ist nicht so riesig. Dennoch müssen wir noch eine Menge Boden gutmachen. Und dies gelingt uns nur, wenn wir weiter mit Volldampf arbeiten und uns stetig verbessern".

Der Pole ist jedenfalls top-motiviert: "Wenn es nach mir geht, dann schlagen wir jeden, nicht nur Mercedes." Die neuen Teile am R30 sollen die Wende bringen. "Ich bin gespannt, wie sehr sich der Wagen dadurch verbessert und ob ich meinen Fahrstil anpassen muss", so Petrov, der auch noch andere Teams stark einschätzt: "In Montréal war Force India sehr schnell. Wir müssen sehen, dass wir sie schlagen können. Darüber hinaus genießt der Zweikampf mit Mercedes aktuell höchste Priorität für unser Team."