• 17.06.2008 14:37

Renault und der Grand Prix von Frankreich

1978 war Renault erstmals bei einem Frankreich-Grand-Prix am Start, den bisher letzten Sieg hat 2005 Fernando Alonso errungen

(Motorsport-Total.com) - In seinem ersten Jahr in der Formel 1 ging das französische Renault-Team nicht beim Grand Prix von Frankreich an den Start, das Debüt des RS01 folgte erst zwei Wochen später im englischen Silverstone. 1978 hätte die "Equipe Jaune" wohl auch besser auf eine Teilnahme verzichtet: Nach Platz elf im Qualifying schied der gelbe Turbo-Rennwagen von Jean-Pierre Jabouille in Runde 22 aus.

Titel-Bild zur News: Start in Frankreich 2005

2005 feierte Fernando Alonso den bisher letzten Renault-Sieg in Frankreich

1979 wendete sich das Blatt allerdings: In Dijon fuhr Renault seinen ersten Formel-1-Triumph ein. Jabouille wandelte seine Pole-Position souverän in einen Sieg um, sein Teamkollege René Arnoux rundete den grandiosen Erfolg mit Rang drei ab. Die Aufmerksamkeit erregte aber weniger die Dominanz von Jabouille als vielmehr der packende Zweikampf zwischen Arnoux und Gilles Villeneuve im Ferrari.#w1#

Erster Sieg für Prost auf Renault

1980 startete Arnoux aus der ersten Startreihe, das Rennen beendete er aber nur auf der fünften Position. Den Sieg sicherte sich Alan Jones (Williams). Im Jahr 1981 durfte Renault erneut Champagner versprühen: Youngster Alain Prost überquerte in Dijon als Erster die Ziellinie. Im Jahr darauf schlug sein Teamkollege zurück: Arnoux gewann und Prost komplettierte mit Platz zwei den ersten Doppelsieg von Renault in der Formel 1.

1983 war dann wieder Prost an der Reihe: Der "Professor" fuhr im Qualifying die schnellste Rundenzeit und sicherte sich den Rennsieg. Allein in der Turbo-Ära folgten zwei weitere Pole-Positions sowie zwei Podiumsplatzierungen: 1984 wurde der Trainingsschnellste Patrick Tambay Zweiter vor dem Lotus-Renault von Nigel Mansell. 1986 startete der legendäre Ayrton Senna (Lotus-Renault) von der Pole, eine Kollision verhinderte allerdings den möglichen Triumph.

1989 kehrte Renault als Motorenlieferant in die Formel 1 zurück. Beim ersten Heimrennen nach dem Wiedereinstieg - damals noch in Le Castellet - sicherte sich Riccardo Patrese im Williams-Renault die dritte Position. Der Auftritt 1990 war für den französischen Hersteller nicht von Erfolg gekrönt, aber nach dem Wechsel nach Magny-Cours 1991 setzte sich die eindrucksvolle Siegesserie fort. Patrese fuhr auf die Pole-Position, sein Teamkollege Mansell erklomm nach dem Rennen die oberste Stufe des Treppchens.

1992 belegten die Williams-Renaults die erste Startreihe und errangen auch einen Doppelsieg (Mansell vor Patrese). 1993 zeigte sich ein ähnliches Bild: Damon Hill (Williams-Renault) fuhr die Qualifying-Bestzeit vor seinem Teamkollegen Prost, der im Rennen den Spieß umdrehte und den Williams-Doppelerfolg anführte. 1994 verbuchte Hill eine weitere Pole für Renault und sicherte sich im Rennen erneut den zweiten Platz.

Hochphase in den 1990er-Jahren

In den Folgejahren erreichte die Dominanz der Triebwerke aus Viry-Châtillon ihren Höhepunkt: 1995 gelang dem französischen Motorenpartner mit Michael Schumacher (Benetton) vor Hill und David Coulthard (beide Williams) ein Dreifacherfolg, 1996 sogar der Vierfachsieg: Hill gewann vor seinem Williams-Teamkollegen Jacques Villeneuve und den beiden Benettons von Jean Alesi und Gerhard Berger. 1997 verpasste Renault den Sieg nur knapp: Die Positionen zwei, vier und fünf gingen an Fahrzeuge mit Renault-Antrieb.

Auf das Heimdebüt nach der Rückkehr als vollständiges Werksteams in der Saison 2002 blickt die "Equipe Jaune" mit gemischten Gefühlen zurück: Jenson Button holte sich Platz sechs, sein Teamkollege Jarno Trulli schied nach Motorschaden aus. Im Jahr darauf gingen die Motoren von Trulli und Fernando Alonso in Rauch auf. 2004 wendete sich das Schicksal zu Gunsten von Renault: Alonso erzielte die Pole-Position und musste sich im Rennen nur Michael Schumacher (Ferrari) geschlagen geben, dem eine ausgeklügelte Vierstoppstrategie zum Sieg verhalf.

2005 dominierte der Spanier nach dem Qualifying auch das Rennen und fuhr zehn Punkte ein. 2006 lieferte sich der spätere Doppelweltmeister ein packendes Duell um den Sieg mit Felipe Massa im Ferrari, musste diesmal allerdings den Kürzeren ziehen. Teamkollege Giancarlo Fisichella im zweiten Renault belegte bei allen drei Ausgaben die sechste Position.