• 14.12.2004 10:00

  • von Marco Helgert

Renault und BAR müssen abrüsten

Konkretisierte Regeln für den Startvorgang und die Gangwechsel treffen vornehmlich, aber nicht ausschließlich die Teams Renault und BAR

(Motorsport-Total.com) - Mit der Konkretisierung des Regelwerks für die Saison 2005 müssen die Teams Renault und BAR-Honda auf einige technische Finessen verzichten. Im Falle von Renault werden die Fahrer beim Startvorgang wieder an Gewicht gewinnen, die exorbitanten Raketenstarts der französischen Autos werden im nächsten Jahr dann wohl der Vergangenheit angehören - zumindest in der ausgeprägten Form der abgelaufenen Saison.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Renaults Raketenstarts werden 2005 wohl kaum wieder zu sehen sein

Bei BAR-Honda muss das Getriebe abgespeckt werden. Jenson Button und Takuma Sato fuhren mit einem Getriebe, das ohne Zugkraftunterbrechung schaltbar war. Bei einem Schaltvorgang verloren sie durch ansonsten nötige Kuppelvorgänge keine Zeit. Dass BAR ein etwas anderes Getriebe einsetzte, war auch vor Ort gut hörbar - bei jedem Gangwechsel gab der Bolide einen deutlich hörbaren Knall von sich.#w1#

Nun schiebt die FIA aber einen Riegel vor, indem sie laut 'auto motor und sport' beim Hochschalten 200 und beim Runterschalten 300 Millisekunden als Mindestdauer für den Schaltvorgang vorschreibt. Die Raketenstarts der Renaults werden künftig mit einer anderen Maßnahme unterbunden: Im R24 hatten die Piloten offenbar die Möglichkeit, den exakten Schleifpunkt der Kupplung vorzuselektieren, sodass die Kraftübertragung immer optimal war.

Fahrer müssen ab 2005 die Starts selbst steuern

Diese Zusatzvorrichtung ist ab 2005 untersagt, Alonso und Fisichella müssen nun die Kupplung wieder rein manuell bedienen. Auch indirekte Lösungen, wie das Anzeigen des optimalen Schleifpunkts mittels einer Skala oder kleiner Leuchten im Cockpit, wird nicht erlaubt sein. Doch nicht nur Renault überlies einige Gebiete des Starts dem Computer. Takuma Sato testete in Jerez unlängst rein manuelle Starts und musste zugeben, dass die Umstellung durchaus beachtlich ist.

"Wenn man mit einem Straßenauto anfährt, dann ist es normal, die Kupplung mit dem Fuß zu bedienen", so der Japaner gegenüber 'Autosport'. "Wenn man das aber mit der Hand steuert, dann muss man das erst lernen, damit man es im nächsten Jahr perfekt hinbekommt." Doch grundsätzliche Vorteile können die Fahrer noch immer nutzen, wie beispielsweise die günstige Gewichtsverteilung bei Renault.

"Die Starts liegen nun völlig in den Händen der Fahrer", erklärte eine dem Renault-Team nahe stehende Quelle. "Hoffentlich verlieren wir dabei nicht zu viel Zeit, aber es liegt nun an den Fahrern, sich daran anzupassen." Die Teams müssen sich folglich darauf konzentrieren, Methoden zu entwickeln, die es den Piloten erleichtern, einen optimalen Startvorgang zu absolvieren.