FIA verbietet Innovationen von BAR-Honda und Renault

Das Wundergetriebe von BAR-Honda und die Raketenstarts von Renault sind Vergangenheit - FIA mit Fahrhilfen nicht einverstanden

(Motorsport-Total.com) - Mit BAR-Honda und Renault greift der Automobilweltverband FIA dieser Tage ausgerechnet jene beiden Teams an, die als Zweiter und Dritter der Konstrukteurs-WM 2004 Ferrari am nächsten gekommen waren. Sowohl BAR-Honda als auch Renault müssen nämlich nächstes Jahr auf wichtige technische Innovationen verzichten.

Titel-Bild zur News: Start in Shanghai 2004

Mit den Raketenstarts von Renault ist es möglicherweise schon bald vorbei

BAR-Honda war jenes Team, das sich in der vergangenen Saison gegenüber 2003 am meisten gesteigert hat, was einerseits sicher mit dem Wechsel zu Michelin zusammenhing, andererseits aber auch mit mechanischen Fortschritten des Fahrzeugs. Besonders stolz war man in diesem Zusammenhang auf das ultraleichte Getriebe aus Kohlefaser, welches zusätzlich ohne Zugkraftunterbrechung ausgekommen ist.#w1#

Der große Vorteil einer solchen Lösung ist, dass der ansonsten beim Schalten notwendige Kuppelvorgang ohne Leistungsverlust passiert. Wie innovativ dieses Getriebe ist, beweist die Tatsache, dass BAR-Ingenieure dafür vom 'Royal Automobile Club' mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet wurden. Nun schiebt die FIA aber einen Riegel vor, indem sie laut 'auto motor und sport' beim Hochschalten 200 und beim Runterschalten 300 Millisekunden als Mindestdauer für den Schaltvorgang vorschreibt.

Eine andere Maßnahme betrifft Renault: Der französische Rennstall ist seit zwei Jahren für seine Raketenstarts bekannt, die aufgrund verschiedener Faktoren erzielt werden konnten. Erstens soll der R24 der vergangenen Saison über eine besonders günstige und weit nach hinten verlagerte Gewichtsverteilung verfügen, zweitens hat Renault einen Weg gefunden, die Traktionskontrolle auch beim Losfahren aus dem Stand zu optimieren, und drittens setzte man einen speziellen Kupplungshebel ein.

"Ein spezieller Kupplungshebel, mit dem die Renault-Lenker den Schleifpunkt besser fanden, ist ab 2005 verboten. Die Feder des Kupplungspedals muss auf ihrem ganzen Weg mit gleich bleibender Kraft betätigt werden. Zudem darf die Traktionskontrolle künftig erst bei Geschwindigkeiten ab 100 km/h einsetzen", so 'auto motor und sport'. Begründung der FIA: Der Fahrer soll wieder in den Mittelpunkt des Geschehens rücken und mehr Bedeutung erlangen.