Renault: Tankanlage verhinderte bessere Platzierungen
Das Potenzial für Platz fünf war da, doch Probleme mit der Tankanlage bremsten Heikki Kovalainen und Giancarlo Fisichella
(Motorsport-Total.com) - Heikki Kovalainen durfte sich beim Grand Prix von Barcelona mit dem siebenten Platz über die bisher beste Platzierung seiner Formel-1-Karriere freuen. Aufgrund von Problemen mit der Tankanlage konnte das Team jedoch nicht die erwarteten Resultate mit dem überarbeiteten R27 herausfahren. So war man gezwungen, für beide Fahrer einen zusätzlichen Boxenstopp einzulegen. Heikki Kovalainen konnte man kurzfristig auf eine Dreistoppstrategie umstellen, weil das Problem mit der Tankanlage schon bei dessen ersten Stopp aufgetreten war, während Giancarlo Fisichella Pech hatte und kurz vor Rennende noch einmal zum Auftanken anhalten musste, was ihn aus den Punkten auf Platz neun spülte.

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An der Box verlor Renault heute ein mögliches besseres Resultat
"Dies ist mein bestes Ergebnis bisher in der Formel 1, was zwar positiv für mich persönlich ist, aber wir wissen teamintern, dass ich eigentlich schnell genug war, um auf Platz fünf zu landen. Ich bin trotzdem zufrieden. Erstens, weil ich heute alles aus dem Auto rausholen konnte und zweitens, weil sich das Auto während des gesamten Rennens wesentlich besser anfühlte", so Kovalainen.#w1#
Kovalainen mit dem R27 zufrieden
"Wir hatten während des ersten und zweiten Stopps Probleme mit der Tankanlage, was bedeutete, dass wir unsere Strategie auf drei Stopps umstellen und sehr aggressive, kurze Stints auf weichen Reifen fahren mussten. Das Auto funktionierte sehr gut und das war dann ebenfalls so im letzten Rennabschnitt auf den harten Reifen", gab Kovalainen zu Protokoll. Trotz des Frusts über die Probleme mit der Tankanlage sieht der Finne das Team auf einem Weg in die richtige Richtung: "Das Auto wird schneller und obwohl es noch ein weiter Weg ist, sind wir zuversichtlich, dass wir wieder dahin zurückkommen, wo wir hingehören."
Teamchef Flavio Briatore entschuldigte sich bei seinen Fahrern für die Probleme: "Das Auto war besser als in den ersten drei Rennen. Heikki zeigte, was er kann, und hatte ein sehr beständiges Wochenende. 'Fisico' kämpfte sich trotz der Schwierigkeiten das ganze Rennen durch. Aber nun müssen wir uns um die Probleme mit der Tankanlage kümmern und sicherstellen, dass dies nicht noch einmal vorkommt."
Fisichella über sein harziges Rennen heute Nachmittag: "Das war ein harter Nachmittag für mich." Durch das Problem beim Boxenstopp und den Verkehr wurde seine Strategie beeinflusst: "Ich erwischte einen guten Start, wurde aber dann vor der ersten Kurve abgeklemmt. Dann musste ich einen Bogen fahren, als ich in der dritten Kurve Übersteuern hatte, und verlor dadurch drei Plätze, was mich hinter Rubens Barrichello brachte. Ich war rundenzeitenmäßig um einiges schneller als er, mir fehlte aber der Topspeed, um auf der Geraden zu überholen."
Und weiter: "Nach dem zweiten Stopp erst hatte ich dann freie Fahrt und das Auto fühlte sich sehr gut an. Danach versuchte ich den Abstand zu Sato vor dem letzten kurzen Stopp auszubauen, verlor dieses Duell aber um ein paar Meter." Der Italiener zeigte sich frustriert, so dicht an den Punkten vorbeizuschrammen, sieht aber auch den positiven Trend des Autos, dass man schnell genug für den fünften Platz war.
Symonds trauert besserem Resultat nach
Chefingenieur Pat Symonds: "Unser heutiges Rennen war stark beeinflusst von den Problemen beim Tanken. Die Probleme gab es bei beiden Autos und mit beiden Tankanlagen in verschiedenen Kombinationen, was schon mehr als Zufall ist. Wir untersuchen gerade die Ursache dieser Probleme. Bei Heikki floss nur sehr wenig Benzin während seines ersten und zweiten Stopps. Deshalb mussten wir seine Strategie mitten während des Rennens auf drei Stopps und kurze Stints umstellen. Bei Giancarlo trat das Problem bei seinem zweiten - und eigentlich letzten - Boxenstopp auf. Das bedeutete, dass wir ihn reinholen mussten, bevor das Benzin ausging. So konnten wir seine Strategie nicht optimieren."
"Trotz des sehr herausfordernden Rennnachmittags noch zwei Punkte mitnehmen zu können, ist zwar ein Bonus, aber eigentlich sind wir doch alle sehr enttäuscht", fuhr er fort. "Abgesehen von diesen Problemen zeigte uns die Wettbewerbsfähigkeit, dass wir einen kleinen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir wissen, dass wir noch dichter an den führenden Autos hätten dranbleiben können, aber das ist ein schwacher Trost."
Auch wenn sich nach dem heutigen Rennen im Team eher der Frust breit machte, sah man doch auch einen kleinen Schritt vorwärts, was die Leistungsfähigkeit des R27 angeht. Man ist zuversichtlich, dass die nun noch folgenden Entwicklungen das Team weiter nach vorne bringen werden.

