Renault stellt sich auf ein "Katz-und-Maus"-Finale ein

Pat Symonds, Chefingenieur von Renault, sieht gute WM-Chancen für Alonso und rechnet nun mit einem schwankenden Kräfteverhältnis

(Motorsport-Total.com) - Mit 26 WM-Punkten Vorsprung kann Fernando Alonso die letzten sechs Rennen der laufenden Saison eigentlich relativ gelassen in Angriff nehmen, dennoch birgt die Weltmeisterschaft 2005 eine gewisse Spannung, weil sein Kontrahent Kimi Räikkönen momentan im anerkannt schnelleren Auto sitzt. Bei Renault macht man sich deswegen aber keine allzu großen Sorgen.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Pat Symonds weiß, dass die letzte Phase der Saison kein Honigschlecken wird

"Während der Wintertests haben wir angenommen, dass McLaren unser größter Herausforderer sein würde", erklärte Chefingenieur Pat Symonds dem 'Guardian', "und so ist es auch gekommen. Sie hatten anfangs einige Probleme, fanden aber Speed, als wir nach Europa zurückgekehrt sind. Sie sind im Moment eindeutig sehr schnell. Das Wichtigste für Renault ist, den Vorsprung, den wir uns bisher erarbeitet haben, zu bewahren."#w1#

Gleichzeitig warnt der 52-Jährige allerdings davor, mit Blickrichtung WM-Titel nun übervorsichtig zu agieren, denn das kann auch in die Hose gehen. In Ungarn beispielsweise trafen die Renault-Ingenieure die etwas konservativere Reifenentscheidung - und prompt ging Alonso zum erst zweiten Mal in dieser Saison leer aus, den Farce-Grand-Prix von Indianapolis einmal ausgenommen. Symonds: "Wir haben das Auto einfach nicht hinbekommen."

"Man muss aber auch bemerken, dass wir immer noch stark sind, sogar auf Kursen, die uns nicht unbedingt liegen - Silverstone zum Beispiel", fügte der Brite an. "Ich denke, wir werden zwei Teams sehen, die sich ein Katz-und-Maus-Spiel bis zum Ende der Saison liefern. Ich denke auch, dass das Kräfteverhältnis je nach neuesten Entwicklungen und je nach Streckentyp von einem Camp zum anderen umschwenken wird."

Renault muss im Wettrüsten während der letzten Phase der Saison allerdings nicht mehr ganz so viel riskieren, nicht mehr alle Ressourcen in die Waagschale werfen, weil Alonso auch mit einer guten Zuverlässigkeit Weltmeister werden kann. McLaren-Mercedes hingegen hat mit dem MP4-20 ohnehin schon kein Auto, das für seine Standfestigkeit bekannt ist - und nun muss man in den verbleibenden Rennen noch mehr als Limit gehen als bisher...