Renault spekuliert mit weiterem Sieg in Barcelona

Obwohl Ferrari zuletzt schneller war als Renault, hoffen Alonso und Fisichella auf ein weiteres starkes Wochenende in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Renault gewann zwar den Grand Prix von San Marino, doch Ferrari hatte an jenem Tag eigentlich das bessere Gesamtpaket. Während viele Experten nun auf Grundlage der Imola-Performances die Wiederauferstehung von Michael Schumacher prophezeien, sind Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella zuversichtlich für das bevorstehende Rennen in Barcelona.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso gilt als einer der größten Favoriten auf den Sieg in Barcelona

"Wir waren in Imola sicher langsamer als Ferrari, auch wenn wir die Gründe dafür noch nicht kennen, aber das ganze Team hat hart für Barcelona gearbeitet", gab Lokalmatador Alonso zu Protokoll. "Die Bedingungen in Imola sind Ferrari einfach perfekt entgegengekommen. Es ist nicht normal, dass ein Auto im Vergleich zum Rest des Feldes um so viel schneller ist. Natürlich kämpfen wir nicht mehr gegen dasselbe Ferrari-Team wie bei den ersten drei Rennen, aber so stark wie in Imola werden sie auch nicht sein. Hoffentlich können wir ihnen das Leben schwerer machen."#w1#

"Barcelona eine bessere Strecke für uns als Imola"

"Wenn man sich die Resultate bisher anschaut, hat Renault alle vier Rennen gewonnen - also ist für Barcelona sicher alles möglich", fuhr der Spanier fort. "Historisch gesehen ist Barcelona eine bessere Strecke für uns als Imola, weshalb wir sehr zuversichtlich sind. Die anderen Teams sind aber auch sehr schnell und alle testen dort, daher kennen alle die Strecke gut. Ich glaube, dass es sehr knapp werden könnte - sogar noch knapper als in Bahrain oder Imola."

Prinzipiell ist der 'Circuit de Catalunya' aber sehr wohl eine Strecke, die dem R25 schmecken müsste - mit vielen schnellen Kurven im Gegensatz zu den unrhythmischen Schikanen von Imola. Da Renault seit Jahren gerade im Bereich der Aerodynamik sehr gut aufgestellt ist, sollten Alonso und Fisichella am kommenden Wochenende eigentlich konkurrenzfähig sein. Auch die Michelin-Reifen haben bei den Wintertests auf dem neu aufgetragenen Asphalt stets optimal funktioniert.

Doch während Alonso als Favorit gehandelt wird, redet fast niemand von seinem Teamkollegen Fisichella. Warum steckt der Italiener eigentlich seit seinem Sieg in Australien in der Krise? "Vielleicht hat er ein bisschen Selbstvertrauen verloren. Das ist tragisch. Fisichella kann schnell fahren, auch genauso schnell wie Alonso - vielleicht nicht in der ersten Runde, denn das ist eine Alonso-Spezialität, aber er ist nicht so schlecht, wie er im Moment aussieht", glaubt 'F1Total.com'-Experte Marc Surer.

Fisichella will sich nicht unter Druck setzen lassen

Fisichella selbst sieht die Sache so: "Ich bin schon sehr lange in der Formel 1 und weiß, dass man auf solche Situationen nur positiv reagieren kann. Natürlich waren meine Ausfälle frustrierend, aber sie haben dem Team auch geholfen: In Malaysia ist der Frontflügel kaputt gegangen, aber das Team hat das Problem behoben und es ist seither nicht mehr aufgetreten. Die Lehren aus meinem Motorschaden in Malaysia haben es Fernando ermöglicht, in Imola durchzufahren und zu gewinnen und die Führung in der Weltmeisterschaft auszubauen", meinte er seufzend.

Der 32-Jährige meinte weiter, dass solche Dinge eben passieren können, ist aber zuversichtlich, dass das Auto jetzt "schneller und zuverlässiger" ist als noch vor einigen Wochen: "Das Team hat positiv auf die Probleme reagiert. Das will ich jetzt auch tun, denn ich will so bald wie möglich wieder Punkte sammeln", gab er zu Protokoll. Das sollte er auch, schließlich beträgt sein Rückstand in der Weltmeisterschaft schon stattliche 26 Punkte.

Renault in Barcelona seit Jahren traditionell stark

Barcelona sei jedenfalls "eine wirklich gute Strecke" für Renault, meinte "Fisico" weiter, "denn wir wissen schon vor dem ersten Training, was für ein Setup dort verwendet werden muss. Es ist wichtig, eine stabile Balance zu haben, denn man muss aggressiv sein. Fehlt einem das Vertrauen ins Auto, ist man nicht schnell genug. Die Reifen stehen auch vor einer schwierigen Aufgabe. Man wird mit einem untersteuernden Auto ins Rennen gehen und trotzdem darauf achten, die Hinterreifen nicht zu verschleißen, denn gegen Rennende werden viele mit den Bremsen und mit der Traktion hadern."

"Ich denke, der R25 wird in Barcelona wirklich schnell sein", ergänzte er. "Renault war dort in den letzten Jahren immer schnell, und bei den Wintertests kamen wir schnell auf eine gute Runde, waren dann aber auch auf längere Distanzen konstant. Für mich wird es schwierig, denn ich muss im ersten Qualifying wieder früh auf die Strecke, aber mit einer fehlerfreien Runde kann ich dennoch eine gute Startposition herausholen. Es ist wichtig für mich, wieder einmal zu punkten."