Renault reist mit gemischten Gefühlen aus Spanien ab

Nick Heidfelds Aufholjagd vom Ende des Feldes bis auf Platz acht als Highlight des Tages - Witali Petrow nach Startplatz sechs außerhalb der Punkteränge

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team reist mit gemischten Gefühlen vom Circuit de Catalunya in Barcelona ab. Während Nick Heidfeld mit einer kämpferischen Leistung vom Ende des Feldes bis auf Platz acht nach vorn fahren konnte, fiel der von Platz sechs aus ins Rennen gegangene Teamkollege Witali Petrow sukzessive zurück und kam letztlich drei Positionen hinter Heidfeld außerhalb der Punkteränge ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Petrow verabschiedete sich zunehmend aus dem Blickfeld der Spitzengruppe

"Einerseits sind wir glücklich über die Leistung von Nick, der von ganz hinten kommend einen achten Platz einfahren konnte, andererseits ist das Ergebnis von Witali frustrierend", fasst Teamchef Eric Boullier die Stimmung im französischen Team nach dem Grand Prix von Spanien zusammen.

Im Zuge seiner Aufholjagd wäre Heidfeld beinahe noch an den beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Michael Schumacher vorbeigekommen. "Ich bin zufrieden", sagt der Deutsche. "Genau wie in der Türkei hätte ich am Schluss noch ein, zwei Positionen gutmachen können. Dennoch war es ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, wo ich losgefahren bin."


Fotos: Renault, Großer Preis von Spanien


Heidfeld arbeitete sich nach gutem Start schnell nach vorn. "Ich konnte im Rennen einige Gegner überholen. Das hat Spaß gemacht", sagt er rückblickend und blickt bereits auf das kommende Rennen voraus. "Eine gute Leistung gibt einem immer Auftrieb. Jetzt reise ich viel entspannter nach Monaco."

Nach Aussage von Chefingenieur Alan Permane ging die geplante Strategie bei Heidfeld voll auf. "Wir haben uns entschieden, Nick mit dem Prime ins Rennen zu schicken. Danach konnte er drei relativ kurze Stints mit jeweils brandneuen Option-Reifen einlegen."

Petrow nach Platz elf enttäuscht

Im Gegensatz zum vorwärts drängenden Heidfeld, fiel Teamkollege Petrow im Rennverlauf weiter und weiter zurück. Aus der dritten Reihe in den Grand Prix gehend, beendete der Russe das Rennen nur auf Platz elf. "Witalis erster Stint war sehr gut", sagt Permane. "Mit dem zweiten und dritten Reifensatz hatte er dann aber Probleme. Wir wissen noch nicht genau, woran es gelegen hat."

Die Boxenstopps verliefen bei Petrow am Sonntag auch nicht immer zur vollsten Zufriedenheit des Teams, was ihn zusätzlich zurückwarf. "Ich bin natürlich enttäuscht", kommentiert der Russe sein Rennen und fügt an: "Wir müssen uns nun im Detail anschauen, was schief gelaufen ist. Der Start war okay, mit zunehmender Renndauer bin ich aber stetig zurückgefallen."

"Dass Witali nach Startplatz sechs, der gestern bereits nicht das Optimum gewesen ist, im Rennen noch weiter zurückfallen würde, haben wir nicht erwartet", sagt Teamchef Boullier. Motoreningenieur Riccardo Penteado merkt an, dass "Witali anders als Nick drei seiner vier Stints mit gebrauchten Reifen in Angriff nehmen musste".

In Kombination mit KERS und DRS tragen die zusätzlichen Boxenstopps in dieser Saison nach Aussage Penetados zu einem höheren Spritverbrauch bei, was die Rennstrategie nochmals komplexer macht als ohnehin schon. "Wir haben versucht, Nick soviel Leistung wie möglich zur Verfügung zu stellen ", verrät der Motoreningenieur. "Gegen Rennende hätte er beinahe noch zwei Positionen gutmachen können."