Renault rechnet nach Freitagstraining mit Regen

Im Freitagstraining schlug sich das Renault-Team solide, nun stellt man sich aber auf ein verregnetes Wochenende ein

(Motorsport-Total.com) - Die Plätze neun und 16 belegten Fernando Alonso und Jarno Trulli im heutigen Freien Training in Spa-Francorchamps, phasenweise ließen die Renault-Piloten aber mit sehr konkurrenzfähigen Zeiten aufhorchen, zumal ja bekannt ist, dass die Franzosen an Freitagen nur selten wenig Benzin an Bord haben.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso heute im Freien Training in Spa-Francorchamps

"Ich bin erst einmal, vor drei Jahren, hier gefahren, daher war meine Aufgabenstellung simpel", erklärte Alonso, der 0,957 Sekunden Rückstand hatte. "Ich wählte Reifen aus und gewöhnte mich wieder an die Strecke. Die Reifenwahl fiel mir nicht schwer und obwohl wir noch Potenzial in petto haben, waren wir recht flott unterwegs. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir an diesem Wochenende konkurrenzfähig sein werden."#w1#

"Schlechter Tag" in Spa für Trulli

Nicht ganz so zufrieden war Teamkollege Trulli (+ 2,211): "Das war ein schlechter Tag, ganz ehrlich. Ich hatte wenig Grip und dadurch war das Handling unkonstant, es wechselte immer zwischen Über- und Untersteuern. Wenn es morgen den ganzen Tag regnet, wird es schwierig, das Fahrverhalten zu verbessern, aber wir werden uns jetzt die Daten vornehmen und hoffentlich herausfinden, was die Probleme verursacht hat."

Indes scheinen sich die Franzosen auf ein regnerisches Wochenende einzustellen, wie Chefingenieur Pat Symonds erklärte: "Unsere Wettervorhersage für die nächsten fünf Tage sagt Regen voraus. Bei den Vorbereitungen letzte Woche haben wir das in Betracht gezogen. Wir bereiten uns vor jedem Rennen auf ein Regenszenario vor, aber aufgrund der speziellen Situation hier haben wir das diesmal besonders intensiv gemacht."

"Wenn wir im Regen fahren, ändern wir am Auto nie allzu viel, denn viel kann man ohnehin nicht erreichen", fuhr er fort. "Bei den gegenwärtigen Parc-Fermé-Regeln müssten wir uns schon sicher sein, dass es das ganze Rennen hindurch regnet, um grobe Umstellungen vorzunehmen, denn es kommt nur alle zehn Jahre vor, dass ein ganzes Rennen verregnet ist. Vielmehr stellen wir uns auf die Übergänge ein, wann man Extremwetterreifen, wann normale Regenreifen und wann Intermediates einsetzen muss."

Symonds erklärt die Anforderungen im Regen

"Das sind die Phasen", so Symonds, "in denen solche Rennen oft gewonnen oder verloren werden, denn auf abtrocknender Strecke fallen die Rundenzeiten meist sehr schnell." Fernando Alonso ergänzt aus Fahrersicht: "Man muss sich jede Sekunde neu auf die Bedingungen einstellen und ständig korrigieren. Wenn du als Fahrer eine nasse Stecke vor dir hast, weißt du, dass jede Menge Druck auf dir lastet."

Und weiter: "Es geht immer darum, sich an die Gripniveaus zu gewöhnen, herauszufinden, wie spät man bremsen kann, welche Randsteine man berühren kann und welche nicht, man muss verschiedene Linien ausprobieren. Währenddessen sollte man sich auch Gedanken machen, wie man die Balance verbessern könnte, denn kleine Veränderungen können manchmal große Verbesserungen des Handlings bedeuten."

Renault wünscht sich wohl eher kein Regenrennen, obwohl man sich offensichtlich überaus penibel auf solche Bedingungen eingestellt hat. Alonso und Trulli gelten zwar durchaus als Piloten, die auch auf nasser Piste gut zurechtkommen, in Fachkreisen heißt es jedoch, dass die Michelin-Reifen bei Nässe nach wie vor gegenüber Bridgestone im Nachteil sind.