Renault rechnet mit größerem Abstand zur Top 3
Renault rechnet in Monza mit einem weniger starken Auftreten als noch in Spa, man will aber dennoch nach Möglichkeit punkten
(Motorsport-Total.com) - Nach dem enttäuschenden Doppelausfall von Spa, bei dem Jarno Trulli und Jenson Button mit einem Motorschaden strandeten, hofft Renault auf ein erfolgreicheres Wochenende in Italien, wo man den vierten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft verteidigen möchte. Zunächst einmal steht für die Fahrer am Donnerstagabend jedoch ein PR-Termin auf dem Programm, wenn Button und Trulli sich auf dem Laufsteg bei einer Party des Modemagazins Spoon in Zusammenarbeit mit dem Renault-Team ein Stell-dich-ein geben werden.

© Renault
Im letzten Jahr strandete Jenson Button mit einem Motorschaden
Für Jarno Trulli wird der Große Preis von Italien ein Heimrennen sein, an das er bisher keine guten Erinnerungen hat. 1997 ein zehnter und 1998 ein dreizehnter Platz waren die besten Ergebnisse, in den letzten drei Jahren sah der Italiener die Zielflagge nicht: "Um ehrlich zu sein ist der Italien-Grand-Prix nicht sehr viel anders als jedes andere Rennen, auch wenn ich zu Hause fahre. Meine Motivation ist immer gleich ? nämlich sehr hoch. Natürlich ist es schön, eine Menge Fans an der Strecke zu haben, doch das ändert nichts an der Art und Weise, wie ich das Wochenende angehe. Die Strecke selbst ist nicht sehr aufregend, was meiner Meinung nach schade ist. Aber das ist Monza, das war schon immer so."
Jenson Button mag Monza
Jenson Button findet hingegen den Kurs gut. Der Brite qualifizierte sich bei seinem Debüt auf dem 12. Platz und drehte sich auf Platz sechs liegend von der Strecke. Im letzten Jahr fiel der Brite mit einem Motorschaden aus: "Ich mag Monza wirklich. Es ist eine flüssige Strecke mit einer Menge schneller Kurven wie 'Lesmo', 'Ascari' und die 'Parabolica', die man genießen kann. Auch wenn die Schikanen vielleicht ein wenig langweilig sind, so gibt es sie natürlich aus Sicherheitsgründen."
Die alten, schnellen Teile der Strecke, die durch die neu angelegten Schikanen unterbrochen werden, sorgen dafür, dass sich die Fahrer immer wieder gehörig konzentrieren müssen. Ein Problem, dem sich auch Jenson Button bewusst ist: "Es ist ziemlich schwierig, an derselben Stelle zu bremsen, besonders in der ersten Schikane. Unserer einziger Anhaltspunkt sind die 150- und 100-Meter-Schilder und wir bremsen irgendwo in der Mitte davon. Die Kurve ist so eng, dass jeder kleiner Fehler beim Bremsen auf der Geraden bedeutet, dass man geradeaus fahren muss und sich die Runde ruiniert. Das ist ziemlich hart."
Qualifying wird schwieriger
Nach vier Testtagen vergangene Woche in Monza geht der Brite davon aus, dass das Team in Monza stark sein wird: "Ich glaube, dass Jarno und ich gut in Form sind und das Auto gut funktionieren wird. Das Qualifying wird ein wenig schwieriger sein als in Spa, aber am Samstag macht man keine Punkte. Wir haben eine gute Startautomatik, die helfen wird, da die Startzone in Monza ziemlich rutschig ist und ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Rennen erleben werden."
Teamkollege Jarno Trulli sieht es ähnlich und fügt ergänzend hinzu: "Was das Setup des Autos angeht, so muss man einen Kompromiss finden, so dass man in das Auto das notwendige Vertrauen findet. Was Punkte angeht, so sind diese immer möglich, aber sie hängen von den Umständen ab."
Zuverlässigkeit muss besser werden
Technikdirektor Mike Gascoyne hofft, dass man in Monza zuverlässiger sein wird als zuletzt: "Wie waren mit unserer Konkurrenzfähigkeit im Qualifying und im Rennen sehr zufrieden, aber wir wurden schlussendlich von unserer schlechten Zuverlässigkeit im Stich gelassen. Jarno fuhr ein exzellentes Rennen und hätte es verdient, Fünfter zu werden, damit wären wir zufrieden gewesen."
Der Brite weiter: "Die Zuverlässigkeit macht einem zu diesem Zeitpunkt der Saison natürlich Sorgen und wir hätten ohne Zweifel unseren vierten Platz in der Meisterschaft zementiert, hätte es nicht diese Probleme gegeben. Das ist enttäuschend, aber wir müssen deshalb schauen, dass wir unsere Leistung in Monza aufrechterhalten."
Monza wird dem Auto nicht so gut liegen wie Spa
Chefingenieur Pat Symonds geht davon aus, dass die Charakteristik von Monza dem Auto nicht so gut liegen wird wie Spa: "Auch wenn Monza ein Kurs ist, wo die Motorleistung sehr wichtig ist, so arbeitet unser Auto doch sehr gut mit einer Konfiguration für wenig Abtrieb und aus diesem Grund können wir mit einer konkurrenzfähigen Höchstgeschwindigkeit fahren. Die Traktion ist sehr wichtig und auf diesem Gebiet sind Chassis wie Elektronik sehr gut. Wir hoffen, dass diese Faktoren zusammen uns konkurrenzfähig sein lassen werden."
Gascoyne fügt ergänzend hinzu: "Wir werden den Top-3-Teams nicht so nah sein wie auf den mehr Chassis-orientierten Kursen wie Spa. Dennoch müssen wir schauen, dass wir uns mit dem Paket, das wir haben, hinter ihnen qualifizieren und vor dem Rest fahren, um in der Lage zu sein, einen möglichen Platz in der Top 6 zu erreichen. Unser neues Paket beinhaltet mehrere Neuerungen und der Test in der letzten Woche in Monza hat es uns erlaubt, die Leistung zu beurteilen. Die Ergebnisse schienen sehr positiv zu sein."
Randsteine spielen Schlüsselrolle
Wie Pat Symonds erklärt, ist es vor allem wichtig, ein Auto zu haben, das gut mit den Randsteinen zurechtkommt: "Die Randsteine sind ein wichtiger Bestandteil von Monza und es ist notwendig, sie gut nutzen zu können, um eine gute Rundenzeit fahren zu können. Dies bedeutet, dass wir darauf das Wochenende über ein Auge werfen werden. Zusätzlich ist der Kurs der härteste für die Bremsen und es ist wichtig, dass sie nicht nur effizient arbeiten sondern auch gut kontrollierbar sind und sich wenig abnutzen."
Und natürlich werden auch die Reifen wieder eine wichtige Rolle spielen: "Während das schlechte Wetter in der letzten Woche unsere Entwicklung der Trockenreifen behindert hat, erlaubten uns die Bedingungen, die neuen Regenreifen auszuprobieren und sie haben sich als ein großer Schritt nach vorne erwiesen. Michelin war hier im letzten Jahr im Trockenen sehr konkurrenzfähig und seitdem gab es viele Verbesserungen."

