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Renault: Probleme bis Bahrain gelöst?

Bei Renault arbeitet man fieberhaft an einer Lösung für die Probleme - mit ersten Erfolgen: Doch was ist mit Sorgenkind Red Bull?

(Motorsport-Total.com) - Mit desaströs dürfte wohl die erste Testwoche für Renault gut umschrieben sein. Der französische Hersteller hatte bei allen seinen Kundenteams Probleme in Jerez und kam kaum zum Fahren. Besonders Red Bull drehte an den ersten drei Tagen nur 14 Runden und wurde zum Sinnbild der Krise von Renault. Doch in der Fabrik in Viry-Chatillon gibt man sich "sehr zuversichtlich", dass man die Probleme bis zum nächsten Test in Bahrain (19.-22.02.) in den Griff bekommen wird.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Typisches Bild: Jean-Eric Vergne entfernt sich von seinem dampfenden Auto Zoom

Zumal das Problem von Renault scheinbar kein Grundlegendes ist, sondern immer andere kleinere Dinge, die den Ablauf des Testprogramms erheblich stören. Ein Problem mit dem Energiespeicher am Mittwoch wurde mit einer Änderung an der Hardware gelöst, doch anschließende Software- und Mapping-Probleme machten den Renault-Teams Toro Rosso und Caterham das Leben noch einmal schwerer.

Bei Red Bull kam noch einmal hinzu, dass die Bauweise des RB10 zu dramatischen Überhitzungsproblemen geführt hat, die dem Team fast den kompletten Jerez-Test gekostet haben. Auch hier werden Red Bull und Renault noch einmal bis Bahrain nachbessern müssen. Abschreiben tut das Weltmeisterteam nach den ersten drei Tagen noch niemand - weder Red Bull selbst noch die Konkurrenz.

Auch Ex-Technikchef Gary Anderson sieht Red Bull noch lange nicht aus dem Titelrennen: "Es gibt nichts Unverwüstlicheres als einen unzufriedenen Adrian Newey", urteilt er bei 'Autosport'. "Wir haben Probleme bei allen Renault-Teams gesehen, und wenn ein Team versteht, dass das Auto auf der Strecke performen muss, dann ist es Red Bull." Und während Newey und Teamchef Christian Horner gestern schon in Richtung Milton Keynes abgereist sind, so gibt es von Renault erste positive Meldungen zu hören.

"Wir haben große Fortschritte gemacht und mit dem Verständnis, das wir nun haben, einer Zwischenlösung und weiterer Arbeit auf dem Prüfstand über Nacht, erwarten wir, dass wir fahren können", heißt es von Renault-Motorsportchef Rob White in Bezug auf das geplante Testprogramm am Freitag. Mut macht dabei auch, dass Jean-Eric Vergne gestern 30 Runden abspulen konnte, auch wenn zwischendurch wieder einmal Probleme aufgetreten waren.


Testfahrten in Jerez

Ex-Technikchef Gary Anderson sind die Fortschritte dabei aber nicht nur statistisch, sondern auch hörbar aufgefallen: "Der Motor klang viel sauberer und es scheint, dass Renault zumindest Fortschritte macht, auch wenn es noch viel Arbeit gibt." Der Testauftakt am heutigen Freitag lief für Renault zumindest reibungsloser ab als an den Tagen zuvor. Dennoch wird man bei den Franzosen weiter ackern, um bis Bahrain alle Probleme zu lösen.

"Mit Blick auf Bahrain und darüber hinaus ist es das Ziel, die Zeit so gut es geht zu nutzen", erklärte White gestern. "Wir hatten Ziele, die wir nicht vollständig realisieren konnten und sind deshalb noch mehr auf Fortschritte in Bahrain angewiesen. Aber wir sind entschlossen und engagiert dorthin zu kommen, und wir werden mit den Teams arbeiten, um das Problem zu lösen."