Renault-Präsentation mit Überraschungen

Renault hat in Portimão nicht nur den R29 für Fernando Alonso präsentiert, sondern auch einen neuen Sponsor und einen neuen Motorenchef

(Motorsport-Total.com) - Als viertes Team nach Ferrari, Toyota und McLaren-Mercedes hat Renault heute sein neues Auto für die bevorstehende Formel-1-Saison vorgestellt. Rein von der Form her unterscheidet sich das Chassis nicht wesentlich von den bisher präsentierten 2009er-Boliden, trotzdem gibt es zumindest eine kleine Überraschung.

Titel-Bild zur News: Renault R29

Neue Form, neue Farben: Renault will mit dem R29 zurück auf die Siegerstraße

Denn als primärer Mineralölpartner des Teams wird künftig nicht mehr elf auftreten, sondern Total. Total gehört genau wie elf zur TotalFinaElf-Gruppe und wird mit roten Werbeflächen auf Front- und Heckflügel prominent auf dem Renault vertreten sein. Bislang hat das Renault-Team noch nie mit einem anderen Mineralölunternehmen als elf zusammengearbeitet. Die Logos von elf sind allerdings weiterhin auf dem Auto vertreten und elf bleibt auch Partner des Teams.#w1#

R29 hebt sich deutlich von anderen Autos ab

Vom Chassis her ist der R29 recht unkonventionell ausgefallen: Der Frontflügel ist in seiner derzeitigen Version fast völlig flach gehalten, die wuchtige Nase ist recht hoch und an der Unterseite mit Leitkielen versehen. Das vielleicht prägnanteste Merkmal sind die nach hinten sehr flach abfallenden Seitenkästen. Wieder mit dabei: die "Haifischflosse" an der Motorhaube. Weitere Neuerungen stecken vor allem unter der Motorhaube.

Fernando Alonso und Nelson Piquet

Fernando Alonso und Nelson Piquet wollen 2009 an der Spitze mitfahren Zoom

So durfte Renault über den Winter als einziges Team am Motor arbeiten, um dessen Performancedaten zu verbessern. Bei der Homologierung der Triebwerke hatten sich die Franzosen laut FIA-Einschätzung streng an den Geist des Reglements gehalten, weswegen sie gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten waren. Um dies zu kompensieren, wurden seitens der FIA einmalig gewisse Freiheiten eingeräumt.

Ansonsten muss sich freilich auch Renault genau ans Reglement halten. Das bedeutet unter anderem ein Drehzahllimit von maximal 18.000 Touren sowie eine Motorenlebensdauer, die ausreichend ist, um mit maximal acht Triebwerken die gesamte Saison zu bestreiten. Darüber hinaus ist es den Teams freigestellt, die Hybridtechnologie KERS einzusetzen. Ob Renault dies schon beim Saisonauftakt tun wird, steht jedoch noch in den Sternen.

Taffin statt Chevrier

Personell geht Renault mit fast unveränderter Aufstellung an den Start: Fernando Alonso hat trotz eines Flirts mit BMW und Honda seinen Vertrag verlängert, Nelson Piquet bekommt noch einmal die Chance, sein Talent unter Beweis zu stellen. Teamchef bleibt Flavio Briatore, der sich jedoch früher oder später aus dem Formel-1-Business zurückziehen möchte. Nur in der Motorenabteilung wurde Denis Chevrier durch Remi Taffin ersetzt.

Romain Grosjean

Neuer Ersatzfahrer: Romain Grosjean ist 2009 Renaults Nummer drei Zoom

Der R29 absolvierte heute Morgen gleich im Anschluss an das bescheidenen gehaltene Fotoshooting in der Garage seine ersten Kilometer. Am Steuer saß Piquet - Alonso wird erst ab Mittwoch testen. Das ist jedoch keineswegs ein Indikator für eine neue Hierarchie im Team, sondern vielmehr für den Wetterbericht: Am Montag und Dienstag könnte es regnen, ab Mittwoch sollen wieder sonnige Bedingungen herrschen...