• 28.02.2005 10:42

Renault-Piloten gedämpft optimistisch nach Australien

Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella sind die Könige des Winters, dämpfen aber vor dem ersten Saisonrennen die Erwartungen

(Motorsport-Total.com) - Renault hat in den Wintermonaten trotz des neuen Reglements geschätzte 40 PS zugelegt und ein aerodynamisch einfacher zu fahrendes Auto entwickelt, weshalb Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella als die erklärten WM-Favoriten zum Saisonauftakt nach Australien kommen. Die Betroffenen selbst wollen die Erwartungen aber vorerst noch dämpfen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso gehört zu den großen Favoriten beim Grand Prix in Melbourne

"Ich glaube nicht, dass Melbourne eine perfekte Strecke für uns ist", so Alonso. "Andere Strecken werden uns besser liegen, aber wenn man sich die Zeiten bei den Wintertests ansieht, müssten wir konkurrenzfähig sein. Das Geheimnis wird sein, in keine Probleme zu geraten, denn in dieser Phase des Jahres kann es sich niemand leisten, Trainingszeit zu verlieren. Mit einem neuen Auto auf einer Strecke, auf der man nur einmal im Jahr fährt, muss man so viel wie möglich trainieren und am Setup arbeiten."#w1#

Renault will so viel wie möglich zum Trainieren kommen

Diese Aussage steht freilich in krassem Widerspruch zu den neuen Motorenregeln, die eine verdoppelte Laufleistung vorsehen, was eigentlich dazu führen müsste, dass die Teams in den Freien Trainings ihr Material schonen werden. Dies wiederum könnte jene Rennställe begünstigen, die am Freitag ein drittes Fahrzeug einsetzen dürfen, doch für Renault ist dies aufgrund des dritten WM-Platzes im vergangenen Jahr bekanntlich nicht der Fall.

"Unser Hauptziel für das Wochenende", erklärte Alonso, "ist, so viele Runden wie möglich so problemlos wie möglich zu absolvieren. In Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwarte ich weiterhin, dass Ferrari die Nummer eins ist, aber auch McLaren sieht ziemlich stark aus. Ich glaube, dass diese beiden Teams unsere stärksten Rivalen sein werden. Ich fühle mich in unserem neuen Auto sehr gut. Es ist einfach zu fahren und man erlebt auf längeren Runs keine Überraschungen, was das Fahrverhalten angeht."

"Wir sind bereit für Melbourne", fuhr er fort. "Wir sind seit der Präsentation viel gefahren und haben mehr über den R25 gelernt als in vergangenen Jahren. Bei unserem letzten Test in Barcelona hatten wir Probleme mit der Zuverlässigkeit, aber das ist zu dieser Zeit ganz normal und das Team hat hart gearbeitet, um es in den Griff zu bekommen. Wir verstehen das Auto gut und haben in Sachen Fahrbarkeit und Performance zuletzt noch einmal Fortschritte gemacht. Insgesamt war es ein erfolgreicher Winter für uns."

Alonso voller Euphorie über die Michelin-Reifen

Großes Fragezeichen bleibt also die Zuverlässigkeit, bezüglich der Reifen macht sich der Spanier aber keine Sorgen: "Michelin hat die besten Reifen produziert, die ich in der Formel 1 je gefahren bin", lobte er die Franzosen. "Wir dürfen aber nicht zu euphorisch sein, denn wir sind nur bei niedrigen Temperaturen gefahren, aber bei den ersten Rennen wird es viel wärmer sein. Am ersten Rennwochenende werden wir die Reifenperformance sehr genau evaluieren und dann analysieren, wo wir stehen."

Verhalten optimistisch präsentierte sich wenige Tage vor dem Beginn des ersten Grand-Prix-Wochenendes auch sein Teamkollege Giancarlo Fisichella, der immer wieder vollmundig angekündigt hat, dass er schon in Melbourne "mindestens" auf das Podium fahren möchte. Aber: "Die Strecke im Albert Park gehört nicht zu meinen Favoriten", ließ er aufzeichnen, "doch meine Resultate waren dort immer recht gut und die Atmosphäre ist hervorragend."

Fisichella macht sich Hoffnungen auf den Sieg

"Ich komme zum ersten Mal als Anwärter auf den Sieg nach Melbourne", freute er sich. "Es sieht gut aus für uns. Wir haben ein starkes Paket und der R25 hat im Winter eine Menge Kilometer zurückgelegt. Das Setup wird besser und besser. Ich fühle mich im Auto wohl und bin mit der Leistungsfähigkeit sehr zufrieden. Beim Testen waren wir immer unter den Schnellsten. Ich hoffe, dass wir das auch in Rennbedingungen umsetzen können."

"Der Reifenverschleiß", stimmte er Alonso zu, "sieht mit diesem Auto gut aus. In Barcelona konnte ich meine schnellsten Zeiten am Ende der Stints fahren. Der R25 ist in jedem Bereich ein Fortschritt, aber vor allem die Stabilität im Heckbereich ist besser geworden, genauso wie die Balance auf Long-Runs. Dadurch ist es einfacher geworden, über längere Distanzen hinweg gute Zeiten zu fahren. In den letzten zehn oder 15 Runden wird es dieses Jahr aber schwierig, fehlerfrei zu bleiben, denn dann wird das Heck instabil und die Reifen bauen ab. Schlüssel zum Erfolg wird sein, weniger Fehler zu machen als die Gegner."

Insgesamt hofft Renault in Melbourne vor allem auf Zuverlässigkeit, denn wenn beide Autos ins Ziel kommen, sollte man zumindest den Sprung auf das Podium schaffen können. Gerade beim Saisonauftakt hat sich aber in den letzten Jahren gezeigt, dass die Standfestigkeit Rennen entscheiden kann - und darin liegt die große Unsicherheit für Alonso und Fisichella.

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