Renault: Kubica brilliert - Petrov patzt
Im Qualifying zum Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps stellte Robert Kubica seinen Renault R30 auf Startplatz drei, Teamkollege Vitaly Petrov blieb ohne Zeit
(Motorsport-Total.com) - Während sich Robert Kubica in der Qualifikation zum Großen Preis von Belgien mit 0,322 Sekunden Rückstand den dritten Platz sicherte, kam Teamkollege Vitaly Petrov nur ein paar Meter weit. Der Russe verlor die Kontrolle über seinen Renault auf einem noch nassen Randstein und rutschte in die Leitplanken. Ohne Zeit belegt der Formel-1-Neuling damit den letzten Platz.

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Robert Kubica durfte sich in Belgien über den dritten Startplatz freuen
"Bislang habe ich mich an diesem Wochenende in allen Trainingssitzungen und egal bei welchen Witterungsbedingungen unter den schnellsten Fünf platziert", so Kubica. "Dies stimmte uns vor dem Qualifying natürlich optimistisch - wir gingen davon aus, dass ein Startplatz unter den ersten Drei durchaus in Reichweite liegen würde."#w1#
"Tatsächlich war ich nach meiner ersten fliegenden Runde im dritten Qualifying-Segment bereits Zweiter. Leider konnte ich jedoch meinen zweiten Satz weicher Rennreifen nicht mehr nutzen: Bei der Rückkehr an die Box starb der Motor meines Renault R30 kurz vor der Boxeneinfahrt ab. Zwar konnten mich meine Mechaniker noch hereinschieben, aber damit war uns die Zeit weggelaufen, um noch einen letzten Anlauf zu wagen."
"So saß ich in der Garage, sah der Konkurrenz zu und betete für plötzlich einsetzenden Sturzregen - und wirklich, es begann leicht zu tröpfeln. Lediglich Lewis Hamilton gelang es noch, seine Zeit zu verbessern und sich auf den zweiten Rang vorzuschieben. Das hat mich zwar eine Platzierung und die erste Startreihe gekostet, aber damit kann ich leben."
"Für das morgige Rennen dürfen wir uns über eine sehr gute Ausgangsposition freuen. Jetzt warten wir ab, was sich für uns ergibt - und damit meine ich nicht nur den Grand Prix, sondern auch das Wetter. Hier in Belgien setzen wir erstmals den sogenannten F-Schacht ein, und ich möchte mich bei allen Mitarbeitern des Renault-Teams daheim im Workshop von Enstone herzlich bedanken: Das System hat von der ersten Runde an perfekt funktioniert!"
"Welch' eine bittere Enttäuschung!", so Petrov. "Auf meiner Einrollrunde mit Slick-Trockenreifen bin ich ausgangs Kurve 9 auf die noch nassen Randsteine geraten, verlor das Auto aus der Kontrolle und drehte mich von der Strecke. Danach habe ich den Wagen nicht mehr ans Laufen bekommen, das Aus."
"Das ist ganz besonders ärgerlich, da der Renault R30 an diesem Wochenende bislang tadellos funktioniert hat und ein Startplatz unter den ersten Zehn für mich durchaus in Reichweite gelegen hätte. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als mich auf den Grand Prix zu konzentrieren, positiv zu bleiben und zu versuchen, das Beste aus dieser Situation herauszuholen."
"Der sogenannten F-Schacht arbeitet perfekt. Dank dieses neuen Systems sind wir auf den Geraden sehr schnell und können andere Fahrzeuge gut überholen. Die Wetterprognosen weisen auf wechselhafte Bedingungen hin, und wir alle wissen, dass bei einem Regenrennen alles möglich ist."
"Startplatz drei für Robert Kubica ist ein tolles Ergebnis für uns, das gilt auf einer so anspruchsvollen Rennstrecke wie hier in Spa-Francorchamps erst recht", so Teamchef Eric Boullier. "Das Team hat einen tollen Job abgeliefert, auch wenn ein Problem in der Kraftstoffversorgung dafür verantwortlich zeichnete, dass Robert nicht wie geplant eine zweite Chance im dritten Qualifying-Segment erhalten hat."
"Leider ging das Abschlusstraining selbst für uns nicht ganz so erfreulich los, da Vitaly Petrov sein Auto nach einem unglücklichen Fahrfehler hinter Kurve 9 abstellen musste. Wir hoffen, dass er sich während des Grand Prix noch möglichst weit nach vorne kämpfen kann."
"Seit dem Freitagmorgen setzen wir den neu entwickelten F-Schacht ein und sind mehr als zufrieden damit, wie er funktioniert. Vielen, vielen Dank an unsere Kollegen daheim im Workshop und hier an der Strecke, da ist ihnen etwas Sensationelles gelungen. Mit dieser Neuerung konnten wir unsere Konkurrenzfähigkeit maßgeblich verbessern - ein Grund mehr, dem Rest der Saison optimistisch und erwartungsvoll entgegenzublicken."
"Rang drei im Qualifying - damit ist Robert Kubica und uns ein beeindruckendes Resultat gelungen", so Chefingenieur Alan Permane. "Es zeigt sich, dass die intensive Weiterentwicklung des Renault R30 seit Saisonbeginn Früchte trägt. Für Vitaly Petrov ist es offensichtlich weniger gut gelaufen. Sein Dreher zu Beginn des Abschlusstraining hat in weit zurück geworfen. Angesichts der Schnelligkeit seines Renault R30 muss er jedoch seine Hoffnungen auf einen befriedigenden Rennverlauf selbst vom hinteren Ende des Starterfeldes noch nicht aufgeben."
"Mit Robert stehen wir genau da, wo wir aktuell hingehören - ich hoffe, wir können auch während des Grand Prix um einen Platz auf dem Podest kämpfen. Das Wetter hat sich bislang von seiner besonders wechselhaften Seite gezeigt. Wenn es nach mir geht, dann bleibt es während des Rennens trocken. Allerdings waren wir an diesem Wochenende unter egal welchen Bedingungen immer schnell, deswegen würde uns auch Regen keine Sorgenfalten auf die Stirn zaubern."

