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  • 24.10.2015 12:15

  • von Dominik Sharaf

Renault kleinlaut: Motorupdate ist Red-Bull-Strafe nicht wert

Ein neuer Verbrennungsmotor und ein überarbeiteter Turbolader bringen laut Remi Taffin trotz elf eingesetzter Token kaum Vorteile - Einsatz in Mexiko unmöglich

(Motorsport-Total.com) - Seltene Einigkeit zwischen Renault und Red Bull: Der Verzicht auf die neueste Ausbaustufe des V6-Hybrid beim US-Grand-Prix in Austin an diesem Wochenende war offenbar eine gemeinsame Entscheidung des scheidungswilligen Ex-Traumpaares. "Renault hat bestätigt, dass die Umstände nicht geeignet sind", sagt Teamchef Christian Horner. Gemeint ist damit eine drohende Sanktion, weil zum wiederholten Male Verbrennungsmotor und Turbolader über das Saisonkontingent hinaus getauscht würden.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Ricciardo muss oder darf in Austin auf eine neue Version des Renault-V6 verzichten Zoom

Remi Taffin, Motorenchef der Franzosen, stimmt Red Bull zu, dass eine Strafversetzung um 15 Plätze nicht lohnend sei gemessen an den Vorteilen, die die überarbeitete Version seiner Meinung nach bringen würde - zumal die Kurscharakteristik in Austin und möglicher Regen im Qualifying den Österreichern in die Karten spielen sollten. Die Prognosen schwanken zwischen 0,15 und 0,3 Sekunden Zeitgewinn pro Runde.

Auch in Mexiko-Stadt wird es nichts mit der Jungfernfahrt für die Version, die ursprünglich bereits für den Russland-Grand-Prix in Sotschi angekündigt war: "Aus guten Gründen", betont Taffin und verweist auf die Höhenlage der neuen Rennbahn. "Dort braucht es ein anderes Paket für das Auto. Wir haben aber für die ältere Spezifikation entwickelt., weshalb wir den neuen Motor gar nicht einbauen könnten." Allen voran das Kühlsystem muss angepasst werden, um mit der dünnen Luft klarzukommen.

Damit in Brasilien endlich alles passt, soll bei Renault weiter getüftelt werden: "Es hängt alles am Mapping und der Software. Wir wollen nicht noch mehr Risiken eingehen, was sich in zwei oder drei Wochen vielleicht ändert", sagt Taffin. Weil das jüngste Update nur elf der verbliebenen zwölf Token verschlung, bleibt noch ein Entwicklungspunkt, der bei Nichtnutzung bis Saisonende verfällt. Das könnte laut dem Renault-Verantwortlichen passieren: "Bis jetzt ist nicht geplant, ihn zu verbrauchen. Wenn es sich lohnt, werden wir es tun, aber momentan schwebt mir nichts vor."