• 29.03.2004 12:30

  • von Marco Helgert

Renault hofft auf einen Podestplatz in Bahrain

Das Renault-Team rechnet sich in Bahrain Chancen auf einen Podestplatz aus - Trulli und Alonso freuen sich auf die neue Strecke

(Motorsport-Total.com) - Renault ist neben Ferrari das einzige Team, welches bisher in beiden Rennen der Saison mit beiden Autos Punkte holen konnte. Folglich rangiert man in der Herstellerwertung auf dem dritten Platz, mit nur drei Punkten Rückstand auf den Zweitplatzierten, BMW-Williams. In Bahrain wollen Jarno Trulli und Fernando Alonso wieder für Furore sorgen und wichtige Punkte mitnehmen, ehe in Imola die erste größere Ausbaustufe des Motors kommen wird.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli (Renault R24)

Jarno Trulli freut sich auf die neue Herausforderung in Bahrain

Jarno Trulli: "Unsere Hauptvorbereitung beginnt am Mittwoch oder Donnerstag, wenn wir zusammen mit den Ingenieuren die Strecke ablaufen. Davor kann man einige Punkte diskutieren, aber eine Streckenkarte verrät einem nur, in welche Richtung die Kurven gehen. Der richtige Test beginnt am Freitag, weil wir den Kurs lernen, die Reifenentscheidung treffen und das Fahrzeugsetup entwickeln müssen. Das wird sicher eine große Herausforderung. Von den Anlagen her, wird es sicher der beste Kurs sein, zu dem wir reisen, auch die Sicherheitsstandards werden sehr hoch sein. Viele neue Erfahrungen werden auch in der Stadt auf uns warten."#w1#

Jarno Trulli: Man muss anpassungsfähig sein

"Der R24 schien in Malaysia gut zu funktionieren, aber das Handling hat sich mit den Temperaturen stark verändert. Wir waren von dem, was im Rennen passierte, etwas überrascht. Aber wir haben daraus aus gelernt, und das Auto hat bei hohen Temperaturen gut funktioniert. Es wird ein hartes Rennen werden, wie in Sepang, aber wir können zuversichtlich sein. Man muss anpassungsfähig sein. Man kann immer nur auf dem Kurs fahren, den man momentan vorfindet. Es wird sicher schwerer, weil wir gewöhnt sind, die Bedingungen für das Rennen vorherzusagen und unsere Entscheidungen bezüglich des Setups daran anzupassen. Was auch immer passiert, wir müssen damit umgehen und uns anpassen."

Alonso: "Man muss alles richtig machen"

Fernando Alonso: "Die Anpassung an den Kurs und die technische Seite werden herausfordernd sein, aber es wird auch abseits der Strecke eine interessante Woche sein. Jedes Mal, wenn man ein neues Land besucht, lernt man auch etwas Neues, sieht neue Dinge und bekommt andere Erfahrungen. Das ist eine schöne Seite der Formel 1 und darauf freue ich mich. Beim Lernen der Strecke gibt es keinen Ersatz für gefahren Kilometer. Je mehr man fährt, desto besser wird man den Kurs kennen. Mit den neuen Regeln sind wir natürlich viel eingeschränkter. Nach zehn oder 15 Runden hat man sich an den Kurs aber gewöhnt."

"Ansonsten ist es einfach wie immer: Man muss alles richtig machen. Man braucht die richtigen Reifen, ein gutes Auto, einen guten Motor und der Fahrer darf keine Fehler machen und muss auch etwas Glück haben. Ich denke nicht, dass sich diese Faktoren ändern, nur weil es ein neuer Kurs ist. In Bezug auf die Reifen und die Kühlung wird Bahrain Malaysia ähnlich sein. Da können wir also zuversichtlich sein. Für die Fahrer wird es sicher ein hartes Rennen werden. Aber wer weiß, es ist wirklich unmöglich, Vorhersagen zu machen. Da wir aber noch mehr Arbeit als gewöhnlich haben werden, muss das Wochenende noch flüssiger verlaufen, um vorne mitkämpfen zu können."

Bell: Sind überall für einen Podestplatz gut

Bob Bell, Technischer Direktor der Chassisabteilung: "Der wichtigste Faktor in Bahrain ist wahrscheinlich, dass man mehr Möglichkeiten hat, Fehler zu machen, weil die Arbeitsumgebung bei einem neuen Kurs nicht bekannt ist. Wir haben aus dem Ergebnis in Malaysia viel gelernt, vor allem bei der Reifeneinteilung im Freien Training. Wir gehen mit dem Wissen nach Bahrain, dass das kein Problem mehr sein wird. Das Rennen wird ein wirklicher Test für die Zuverlässigkeit des Autos werden. Es gibt einige Stellen, an denen man heftig bremsen muss. Daher sind hier die Bremsen besonders belastet."

"Auch die langen Vollgasanteile verlangen nach einem zuverlässigen und starken Motor. Das Wochenende wird von der Zuverlässigkeit her also eine harte Herausforderung werden. Was uns ermutigt, ist, dass wir bisher jedes Rennen beenden konnten. In Sepang dachten wir daran, dass ein Podestplatz möglich wäre. Wäre das Qualifying anders verlaufen, dann wäre diese Hoffnung auch berechtigt gewesen. Auch wenn Bahrain unsere Stärken vielleicht nicht entgegenkommen sollte, so glauben wir, dass unser Auto auf jedem Kurs für einen Podestplatz gut ist."

White: Die Suche nach dem Gleichgewicht

Rob White, Technischer Direktor der Motorenabteilung: "Die Arbeiten an der Zuverlässigkeit sind nie beendet. Während der gesamten Motorentwicklung spielt dies eine Rolle. Die geplante Ausbaustufe des Motors für Imola steht bereit. Um die Zuverlässigkeit der neuen Teile, und auch der alten Teile, die weiterhin Verwendung finden, sicherzustellen, benötigt man umfangreiche Tests auf den Prüfständen in Viry und auch Tests im Auto. Vor der letzten Phase der Entwicklung sehen die Vorzeichen gut aus."

"Wir wissen ja schon lange, dass wir in Bahrain fahren werden. Vorsichtsmaßnahmen, um die Risiken zu minimieren, wurden bereits getroffen. Wie bei jedem anderen Rennen geht es darum, unter den Arbeitsbedingungen ein Gleichgewicht zwischen Leistung und Zuverlässigkeit herzustellen. Nun haben wir in Bahrain keine direkte Erfahrung, aber ich bin optimistisch, dass wir kein wichtiges Problem übersehen haben. Nach den ersten beiden Rennen bin ich zudem zuversichtlich, dass wir konkurrenzfähig sein werden, wenn wir unsere Stärken ausspielen. Wenn wir uns irren, dann bestraft uns die Konkurrenz, die durch die Regeln 2004 zumindest zum Teil bevorteilt sind. Wir müssen ein perfektes Wochenende anstreben."