Renault: Gutes Wochenende mit Schönheitsfehler
Robert Kubica kann mit Platz sechs in Istanbul gut leben, Vitaly Petrov reibt sich im Zweikampf mit Fernando Alonso auf
(Motorsport-Total.com) - Der Renault R30 ist für Strecken wie Istanbul nicht gemacht. Das hatte Robert Kubica schon vor dem Wochenende in behauptet, im Verlauf der Renntage bestätigte sich diese Einschätzung. Immerhin konnte der Pole beste Schadensbegrenzung betreiben. Kubica fuhr in einem kämpferischen Rennen hinter den beiden Mercedes als Sechster ins Ziel. Vitaly Petrov setzte seine Startposition nicht in Punkte um.

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Starker Auftritt: Renault war im Rennen in Istanbul vierte Kraft vor Ferrari
"Es war ein gutes Wochenende", sagt Teamchef Eric Boullier. "Beide Autos liefen gut und wir hatten erstmals beide Piloten im Qualifying in den Top 10. Im Rennen konnte man die Stärke unseres Autos wieder bemessen. Schade ist nur, dass wir Robert beim Boxenstopp nicht vor die beiden Mercedes bekommen haben. Wir waren etwas schneller als die. Vitaly hat ein gutes Rennen gezeigt, er hat hart gegen Massa und Alonso gekämpft. Leider handelte er sich kurz vor Schluss einen Reifenschaden ein."#w1#
"Es ist gut, dass ich heute wieder einige Punkte mitnehmen konnte", freut sich Kubica über den sechsten Rang. "Leider musste ich hinter den Mercedes starten und hing den ganzen Nachmittag hinter denen fest. Ich war etwas schneller, konnte deren Tempo locker mitgehen. Ich hatte gehofft, beim Boxenstopp vorbeizukommen. Meine Outlap war gut, aber offenbar waren die schneller beim Stopp. Das Auto war heute aber gut und ich bin zuversichtlich für die kommenden Rennen."
Petrov war nach dem enttäuschenden 15. Platz regelrecht neidergeschlagen. "Obwohl ich natürlich traurig bin, dass ich keine Punkte holen konnte, hatte ich heute viel Spaß mit dem Auto. Ich hatte auf Regen gehofft. Das wäre interessant geworden. Aber leider hat es nur wenig getröpfelt. Das hat auf der Strecke keinen Unterschied ausgemacht. Am Ende waren meine Reifen hinüber. Im Kampf gegen Alonso gab es eine Berührung, wobei der Reifen geplatzt ist. Schade, aber ich hoffe auf Punkte in Kanada."
"Den wahren Speed konnte man gar nicht sehen, denn wir hingen hinter Mercedes fest", sagt Chef-Renningenieur Alan Permane. "Wir müssen eben an unserem Speed im Qualifying arbeiten, um das ganze Potenzial nutzen zu können. Robert hat mal wieder alles richtig gemacht und Punkte geholt. Vitaly hatte im Zweikampf mit Alonso Pech. Aber er darf auf seine Leistung wirklich stolz sein." Kubica bestritt bereits das dritte Rennen mit dem Motor und bekommt nun für Montréal ein neues Aggregat. Petrov war mit einem frischen Triebwerk unterwegs.

