• 30.06.2005 15:55

  • von Franziska Beetz

Renault: "Guter Allroundmotor wird benötigt"

Die Anforderungen beim Grand Prix von Frankreich am kommenden Wochenende aus dem Blickwinkel eines Renault-Motoringenieurs

(Motorsport-Total.com) - Laut Fernando Alonsos Motoreningenieur Remi Taffin braucht es für den Grand Prix von Frankreich "einen guten Allroundmotor". Die Strecke in Magny-Cours habe einige Abschnitte, in denen man stark beschleunigen müsse. "Außerdem brauchen wir auf Grund der steilen Flügeleinstellungen, die wir verwenden, viel Motorleistung. Damit können wir auf der Hauptgeraden sehr schnell sein", erklärt Taffin.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Renault sieht sich gut auf den Grand Prix von Frankreich vorbereitet

"Für gewöhnlich benutzen wir kurze Getriebeübersetzungen, und unser Augenmerk liegt hauptsächlich auf dem Bereich zwischen null und 250 km/h. Wir können das tun, weil Überholen am Anfang der Haarnadelkurve extrem gefährlich ist, da diese von einer Hochgeschwindigkeitskurve eingeleitet wird, in der man dem Vordermann nicht nah genug folgen kann." Allerdings sieht der Ingenieur in der ersten Runde einen Unterschied: "Die einzige Ausnahme bildet die erste Runde, weil sich die Abstände da noch nicht stabilisiert haben. Wenn die Geschwindigkeit auf der Geraden nicht ausreicht, wird man verwundbar."#w1#

Das französische Team konzentriert sich, was die Motoren betrifft, noch auf weitere Punkte: "Unsere Aufmerksamkeit fokussiert sich auch darauf, die Motoren, besonders was das Drehmoment betrifft, so fahrbar wie möglich zu bekommen. Je sanfter die Maschine anspricht, desto weniger ist die Balance des Autos gestört, wenn man bei hoher Geschwindigkeit wieder Gas gibt, wie es in Kurve drei und den Hochgeschwindigkeitsschikanen von Kurve sechs und sieben oder elf und zwölf der Fall ist."

"Die Kühlung ist ebenfalls sehr wichtig. Wir müssen die Temperatur auch bei sehr heißen Umweltbedingungen unter Kontrolle halten. Aber das Kühlsystem ist beim R25 besonders effektiv, sodass uns das keine Probleme bereiten sollte", kommentiert Taffin die erwarteten hohen Temperaturen am Rennwochenende. Magny-Cours ist für heißes Klima und schwankende Bedingungen bekannt.

Laut Taffin wird besondere Aufmerksamkeit den elektronischen Fahrhilfen zukommen. "Wir schauen uns die Traktionskontrolle genau an, um die Reifenabnutzung gering zu halten. Auch auf das Überdrehen des Motors in den Schikanen müssen wir achten." Die Strecke ist größtenteils eben, was das Risiko des Überdrehens einschränken würde, aber die hohen Randsteine in der Schikane vor dem Ziel seien ein Problem: "Einerseits, wenn die Hinterräder frei in der Luft stehen und der Motor deshalb höher dreht, andererseits besteht bei einem zu harten Aufschlag auf die Randsteine die Gefahr mechanischer Beschädigungen. Dennoch sind das Risiken, die uns vertraut sind und denen wir vorgebeugt haben."