• 29.01.2009 15:48

  • von Roman Wittemeier

Renault: Guten Morgen, liebe Sorgen!

Nach den ersten Probeläufen mit dem neuen Renault R29 läuten die Alarmglocken - Pat Symonds: "Ich kenne die Gründe nicht"

(Motorsport-Total.com) - Mit strahlenden Gesichtern präsentierte Renault den neuen R29 in Portimão. Doch schon nach den ersten Testkilometern war das Lächeln aus den Gesichtern der Verantwortlichen gewichen, Sorgenfalten traten stattdessen auf die Stirn. Der ungewöhnliche Bolide hatte bei seiner Feuertaufe offenbar sofort einige Probleme bereitet. Zwar konnte man die Rundenzeiten fast nie wirklich deuten, aber Alonsos Leistung am trockenen Mittwoch gab Anhaltspunkte.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds (Chefingenieur)

Pat Symonds muss sich mit seinem Technikerteam etwas einfallen lassen

Der spanische Doppelweltmeister landete in der einzigen Phase mit angenehmen Bedingungen auf dem letzten Platz der Zeitentabelle. Der Abstand zum Jahrgangsbesten, Nico Rosberg im Williams, war alarmierend. Alonso verlor rund zwei Sekunden auf den Deutschen im neuen FW31 und beklagte sich anschließend über ein schlechtes Handling und mangelnden Grip. "Es war enttäuschend", gab Renault-Chefingenieur Pat Symonds im Magazin 'Autosport' ehrlich zu.#w1#

Sorgen auch noch morgen?

"Das war wirklich kein toller Test für uns. Als wir endlich einmal im Trockenen fahren konnten, haben wir es einfach nicht auf die Reihe bekommen", schilderte Symonds die Abläufe in Portugal. "Aber wir haben viele Daten gesammelt und auch schon Dinge entdeckt, um die wir uns kümmern müssen. Die Aerodynamik an diesen neuen Autos ist komplett anders und vielleicht haben wir im Bereich Setup nicht entsprechend darauf reagiert."

Mit einigen Detailverbesserungen könne man schnell große Schritte machen, versprach der Renault-Techniker. "Wir können das besser. Das Auto wird dann leichter zu fahren sein und dann wir es schon besser." Er spielte den Druck auf die Renault-Entwicklungsabteilung herunter: "In diesem Jahr gilt mehr denn je zuvor, dass man erst bei den allerletzten Tests vor Saisonbeginn wirkliche Indikatoren ausmachen kann."

Williams setzt die Referenzzeit

Fernando Alonso hat die Probleme schnell erkannt: Handling und Grip Zoom

Bei Renault hat man allerdings die Zeichen der Zeit erkannt und arbeitet unter Hochdruck an Neuteilen für den R29. Die Enttäuschung des Portimão-Tests sitzt tief - schlimmer noch: "Ich kenne die Gründe gar nicht. Ich weiß nur, dass wir beim Wechsel auf die weichere Reifenmischung einfach nicht zulegen konnten. Die Gründe liegen weder in den Reifen noch am Auto", so der Renault-Ingenieur.

Das Auto sei defitiv nicht so schlecht, wie es die Zeitenliste vermuten lässt, fügte Symonds hinzu: "Ich kenne die Benzinlast der anderen nicht, aber es hat auf jeden Fall Longruns gegeben. Der Abstand ist nicht allzu groß. Ich glaube zwar, dass der Williams zurzeit schneller ist, aber sicher nicht um zwei Sekunden." Man werde in den kommenden Wochen ein ganz neues Aerodynamikpaket bringen, die Optik des R29 werde sich deutlich verändern.

"Wir können nicht unser ultimatives Setup finden, solange wir nicht das neueste Paket installiert haben", argumentierte Symonds. "Ich weiß wirklich nicht genau, wo wir im Verhältnis zu den anderen stehen. Vom Speed des Williams war ich wirklich beeindruckt, da gibt es nicht den geringsten Zweifel. Aber lasst uns mal abwarten, was wir in den verbleibenden Tests draufhaben." Renault wird ab dem 10. Februar in Jerez testen.