Renault geht nach gutem Auftakt in Spa leer aus
Anfangs führte Trulli vor Alonso, am Ende blieb für Renault aber ein neunter Platz die magere Ausbeute in Belgien
(Motorsport-Total.com) - So gut der Grand Prix von Belgien für Renault begonnen hat, so unglücklich am Ende das Resultat: Jarno Trulli schleppte sein angeschlagenes Fahrzeug an neunter Stelle ins Ziel, Fernando Alonso schied in der zwölften Runde aus. Immerhin verteidigte man die acht Punkte Vorsprung auf BAR-Honda in der Konstrukteurs-WM.

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Die Renault-Doppelführung zu Beginn hielt nur zehn Runden lang
Aus der ersten Runde kam Polesetter Trulli als Führender vor seinem Teamkollegen zurück - und noch dazu hatten die Renaults das Glück, dass Michael Schumacher auch noch hinter die beiden "Silberpfeile" zurückgefallen war. Als erster der Top-Fahrer kam dann Trulli in der zehnten Runde an die Box, wodurch Alonso die Führung übernahm - aber nur kurz, denn beim Anbremsen von Les Combes drehte sich der Spanier. Ein paar Meter weiter beendete ein weiterer Ausritt seinen Dienstnachmittag.#w1#
"Sahen verglichen mit Räikkönen konkurrenzfähig aus"
"In Führung liegend auszuscheiden, ist nie gut, speziell nicht in dieser Phase der Saison", zeigte Alonso Ansätze von Verbitterung. "Wir sahen verglichen mit Räikkönen und den anderen Autos konkurrenzfähig aus und ich fand gerade erst zu meinem echten Tempo, als sich das Auto am Eingang von Kurve fünf drehte. Ich kam wieder auf die Strecke zurück, aber in der achten Kurve drehte ich mich schon wieder und ich sah Öl am linken Hinterreifen. Ich bin enttäuscht, denn das hätte ein starkes Resultat werden können."
Kaum besser lief es für seinen Teamkollegen, der sich nach dem ersten Boxenstopp nicht mehr in Szene setzen konnte: "Keine Ahnung, was heute los war", ärgerte sich Trulli. "Es sah während des ersten Stints ganz gut aus, aber dann wurde das Auto unfahrbar. Ich hatte hinten keinen Grip mehr und mir fehlte das Vertrauen in den schnellen Kurven. Da verlierst du hier in Spa natürlich entlang der ganzen Runde. Ich bin sehr verärgert über diese Performance, aber erst will ich verstehen, was eigentlich passiert ist."
Briatore schwer enttäuscht: "Hatten eine großartige Chance"
Von einer "herben Enttäuschung" sprach Teamchef Flavio Briatore: "Wir hatten eine großartige Chance auf ein gutes Resultat und viele wertvolle Punkte für die Weltmeisterschaft, auch noch nach Fernandos Ausfall, aber leider stehen wir jetzt mit leeren Händen da. Fernando hatte Probleme mit der Zuverlässigkeit. Das müssen wir für die letzten vier Rennen in den Griff bekommen. Für Jarnos Leistungseinbußen haben wir noch keine Erklärung. Es ist nur ein schwacher Trost, dass BAR heute auch nicht gepunktet hat."
Chefingenieur Pat Symonds fasste zusammen: "Nach einem so viel versprechenden Tag gestern ist das heute eine bittere Enttäuschung. Fernando hat sich rausgedreht, wahrscheinlich mit einem Ölleck, wodurch die Hinterreifen Öl abfingen. Jarno hatte das ganze Rennen über massive Schwierigkeiten mit der Balance. Wir müssen die Daten genau analysieren und überprüfen, wie es dazu kommen konnte."

