• 01.02.2017 21:07

  • von Daniel Halder

Renault-Boss Cyril Abiteboul: Schafft das Freitagstraining ab

Der Geschäftsführer von Nico Hülkenbergs Team findet den Freitag an Rennwochenenden nutzlos - "Schafft Taten", fordert er von Liberty Media

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Ende der "Ära Bernie Ecclestone" in der Formel 1 blicken alle gespannt darauf, wie sich die Königsklasse des Motorsports unter ihrem neuen Besitzer Liberty Media entwickeln wird. Zahlreiche Experten äußerten bereits ihre Meinung - die Liste der Vorschläge reicht von mehr Rennen, einer besseren Show bis hin zu gerechteren Zahlungen für die Teams. Inmitten der hitzigen Diskussionen meldete sich FIA-Präsident Jean Todt zu Wort und plädiert dafür, den Sport nicht grundlegend zu verändern: "Ich finde, die Formel 1 ist schon jetzt großartig", sagte der Franzose im Rahmen des SPOBIS (in Düsseldorf), presented by _wige.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul

Den Freitag abschaffen, Geld sparen, wünscht sich Renault-Boss Cyril Abiteboul Zoom

Doch nicht alle sehen es so wie Todt. Sein Landsmann, Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul, will gleich an das Format der Rennwochenenden ran. Er ist der Meinung: "Das muss sich ändern." Zwar sagt Abiteboul im Gespräch mit 'Auto Hebdo': "Man sollte Liberty Media ein paar Monate Zeit lassen, um die Situation zu analysieren." Andererseits kann es dem Renault-Boss gar nicht schnell genug gehen. Sein konkreter Vorschlag: Die Freien Trainingssitzungen am Freitag gehören abgeschafft.

"Das Freitagstraining spielt doch keine Rolle", findet der neue Chef von Nico Hülkenberg. Er ist der Meinung: "Wir müssen darüber nachdenken, denn es gibt Wege, die Formel 1 dynamischer zu machen, ohne dafür mehr Geld auszugeben oder in die Struktur der Teams einzugreifen." Ob es unter dem neuen "Geschäftsführer Motorsport" Ross Brawn wirklich zu einer Abschaffung des Freitags an Formel-1-Rennwochenenden kommt, ist aber zweifelhaft.

Die Themen Geld und Teamstrukturen beschäftigen zwar auch den Briten, doch scheint er andere Lösungsansätze zu verfolgen. Zuletzt tauchten wieder Überlegungen nach einer Budgetobergrenze für die Rennställe auf, um die Ausgaben zu deckeln und mehr Wettbewerb zu erreichen. Andererseits kann sich der ehemalige Teamchef sogar noch mehr Rennwochenenden vorstellen. Dafür müssten die Teams aber zunächst finanziell gesunden und dann personell aufstocken, etwa in Form von mehr Crews oder einem weiteren Team an Ingenieuren.

Klar ist nur: Änderungen werden kommen - da ist sich auch Renault-Mann Abiteboul sicher. Er drängt darauf und fordert zügige Entscheidungen: "Reden kann man viel, aber wir brauchen Taten, die die künftige Richtung der Formel 1 vorgeben", so der 39-Jährige abschließend.