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  • 31.01.2011 19:14

  • von Stefan Ziegler

Renault: Beide Fahrer sind "nicht sehr gesprächig"

Beim Rennstall von Eric Boullier herrscht keine dicke Luft unter den Piloten: Robert Kubica und Witali Petrow reden laut dem Teamchef einfach nicht gerne

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button und Lewis Hamilton kamen 2010 gut miteinander aus, bei Red Bull waren Sebastian Vettel und Mark Webber im vergangenen Jahr indes nicht immer auf einer Linie. Auch bei Renault scheint der Haussegen auf Seiten der Stammfahrer ein bisschen schief zu hängen, doch dieser Eindruck täuscht. Das meint zumindest Eric Boullier - der Renault-Teamchef sieht keine dicke Luft.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica, Witali Petrow

Zwei Einzelkämpfer bei Renault? Witali Petrow und Robert Kubica in Valencia

Vielmehr seien seine beiden Fahrer, Robert Kubica und Witali Petrow, einfach nur sehr ruhige und eher in sich gekehrte Zeitgenossen - ein Umstand, den Petrow in den vergangenen Wochen zum Teil kritisch angemerkt hatte. Der Russe wünscht sich etwas mehr Kooperation von seinem Stallgefährten, biss dort bislang aber zumeist auf Granit: Kubica schert sich nicht wirklich um Petrows Entwicklung.

Genau daran stört sich Petrow, was Teamchef Boullier so nicht ganz nachvollziehen kann. "Das Witzige ist, dass Witali ebenfalls kein großer Redner ist", wird der Franzose von 'Autosport' zitiert. "Es handelt sich zwar um unterschiedliche Kulturen, aber unterm Strich ähneln sie sich doch. Beide sind eher verschlossen, nicht sehr gesprächig. Robert hat sein eigenes Leben und er weiß, wo er hin will."

"Es liegt an Witali, den Kontakt zu ihm aufzubauen", findet Boullier. "Ich denke, er hätte erwartet, dass sein Debütjahr ein bisschen einfacher sein würde. Das war eines der Hauptthemen, die wir mit ihm diskutierten. Wenn er Leistung finden will, muss er nämlich selbst danach suchen. Er kann nicht erwarten, dass ihm die Leute alles gratis vorsetzen. Das gilt auch für seine Beziehung zu Robert."


Fotos: Präsentation des Renault R31


Spannungen gäbe es jedenfalls nicht. Und wie sieht Kubica die Diskussion um seine angeblich recht zurückhaltende Zusammenarbeit? "Das kommt ganz darauf an, von welcher Seite aus man das betrachtet", meint der 26-Jährige. "Ich denke, Witali wird in diesem Jahr weniger Probleme haben als 2010. Das war eh vollkommen normal für einen Neuling. Einem Team beizutreten ist nie einfach."

"Jetzt hat er es zweifelsohne einfacher als im vergangenen Jahr. Ich freue mich darüber, dass er mein Teamkollege ist. Das ist alles", sagt der polnische Rennfahrer. Wenn Petrow den Eindruck habe, er - Kubica - hätte sich ihm gegenüber verschlossen, "dann ist das seine Sicht der Dinge", erklärt der Renault-Pilot und merkt abschließend an: "Ich sehe das anders, möchte aber nicht ins Detail gehen."