Renault: Alonso in Copse fast voll, Fisichella nicht

Alonso legte den Grundstein für seine Pole Position im ersten Sektor - Fisichella mit verändertem Setup in den schnellen Kurven gehandicapt

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso sicherte sich heute in Silverstone mit einer Traumvorstellung die vierte Pole Position hintereinander: Der Renault-Pilot erzielte im zweiten Qualifying eine Bestzeit von 1:20.271 Minuten, konnte diese aber im Finale noch einmal um 18 Tausendstelsekunden pulverisieren - und war damit für seine Konkurrenten fast uneinholbar.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso legte zum Schluss eine außergewöhnliche Rundenzeit hin

Den Grundstein für diesen Erfolg legte der WM-Führende bereits in der ersten Kurve der Strecke, Copse, wo er den Gasfuß voll stehen ließ - und dafür mit einer Zwischenzeit von 25,1 Sekunden beim ersten Messpunkt belohnt wurde. Zum Vergleich: Michael Schumacher wurde dort in ebenfalls respektablen 25,2 Sekunden gestoppt, Felipe Massa und Nick Heidfeld in 25,4, Giancarlo Fisichella, Kimi Räikkönen und Jacques Villeneuve in 25,5.#w1#

Vierte Pole Position hintereinander

"Ich freue mich wirklich über diese Pole." Fernando Alonso

"Ich freue mich wirklich über diese Pole", strahlte Alonso anschließend. "Es ist meine vierte hintereinander. Ich machte auf meiner ersten fliegenden Runde im Finale einen kleinen Fehler, weil ich wusste, dass es gegen Michael sehr eng zugehen würde. Also holten wir beide noch einmal einen neuen Reifensatz für die Schlussattacke ab, und damit erwischte ich dann zum Glück eine bessere Runde, die gut genug war."

"Die Bedingungen waren für alle schwierig, also änderten wir vor dem Qualifying einiges, um mehr Grip zu bekommen, wodurch die Balance stabiler wurde", fügte er an. "Das morgige Rennen wird interessant, denn niemand hat bisher Long-Runs ausprobiert, daher könnte es mit den Reifen Überraschungen geben. Bis jetzt waren die Michelins aber exzellent, so dass ich sehr zuversichtlich bin. Diese Pole freut mich besonders, weil sie zeigt, dass wir uns nicht ausruhen, sondern die Herausforderung von Ferrari annehmen."

Fisichella sah weniger gut aus, wurde mit 0,666 Sekunden Rückstand Fünfter: "Wir brachten vor dem Qualifying einige Änderungen des Setups an, wodurch das Auto im ersten Sektor an der Grenze war. Ich konnte in den schnellen Kurven nicht attackieren und verlor gerade im ersten Sektor viel Zeit. Der fünfte Platz ist ein bisschen enttäuschend, denn das Auto war gut genug für die erste Reihe. Trotzdem ist die Ausgangsposition in Ordnung. Für morgen ist noch alles offen", bilanzierte er.

Strategie wurde nicht auf das Qualifying ausgerichtet

"Fernandos letzte Runde war außergewöhnlich." Pat Symonds

Von einem "großartigen" Qualifying für Renault sprach Chefingenieur Pat Symonds: "Fernandos letzte Runde war außergewöhnlich, denn er fuhr die Copse um Haaresbreite voll, so dass man es voll nennen kann. Auch Giancarlo ist in einer starken Position. Ich bin froh, dass wir die Rennstrategie nicht für das Qualifying beeinflussen mussten, und die hohen Temperaturen scheinen dem Auto und den Michelin-Reifen zu liegen. Wir freuen uns auf ein starkes Rennen", so der Brite.

Abschließend meldete sich stellvertretend für das Motorenteam noch Denis Chevrier zu Wort: "Wir verbrachten den gestrigen Tag überwiegend damit, eine Strecke kennen zu lernen, die ganz anders war als beim letzten Test hier, was an den signifikant veränderten Temperaturen lag", erklärte er. "Heute bekamen wir aber ein faszinierendes Qualifying geboten. Beide Autos kamen reibungslos durch, meisterten die ersten beiden Phasen ganz sicher."

Und weiter: "Das Auto und der RS26-Motor waren offensichtlich sehr konkurrenzfähig, und wir haben einen Fahrer an jedem Ende eines sehr eng beisammen liegenden Spitzenpakets", teilte der Franzose mit. "Wir glauben, dass wir für das Rennen vernünftig vorbereitet sind, und das sind die Zutaten, die man für ein starkes Teamergebnis braucht. Es wird ein harter Kampf, aber einer, den wir bestimmt genießen werden..."