• 29.09.2003 01:14

  • von Marcus Kollmann

Relative Zufriedenheit bei Minardi über Platz 10 und 11

Die Zielankunft von Verstappen und Kiesa sorgte für Freude, doch womöglich wäre heute der erste Punkt machbar gewesen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Qualifikation am Samstag, in der Verstappen und Kiesa ihren PS03 nur in die letzte Startreihe hatten stellen können, hatte Teamchef Paul Stoddart auf seinem Team in Hände spielende Witterungsbedingungen während des US-Grand Prix gehofft. Am Ende sollte sich der zwischenzeitlich während des 73 Runden langen Rennens immer wieder einsetzende Regen für die Minardi-Piloten tatsächlich als positiv erweisen. So wurde Jos Verstappen am Ende als Zehnter gewertet und Nicolas Kiesa beendete sein viertes Rennen in der Königsklasse auf dem elften Platz.

Titel-Bild zur News: Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth)

Kiesa sah im vierten Formel-1-Grand Prix als Elfter die schwarz-weiß-karierte Flagge

"Ich hatte einen schlechten Start in das Rennen als Ralph Firman mich von hinten traf und dabei meinen rechten Hinterreifen beschädigte, wodurch ich am Ende der ersten Runde zum Reifenwechsel an die Box kommen musste. Das hat unser Rennen wirklich ruiniert, denn ich glaube, dass wir heute die richtige Strategie besaßen einen WM-Punkt zu holen", war Jos Verstappen im Anschluss an das Rennen erst einmal sauer über den unglücklichen Zwischenfall mit dem Jordan-Piloten. "Ich denke, dass unsere Strategie heute richtig war, doch mehr war mit dem Auto nicht möglich und wir haben das Maximum was möglich war getan", erklärte der Niederländer abschließend.

"Ich hatte einen wirklich guten Start", vermeldete Kiesa, der vom Zwischenfall zwischen Verstappen und Firman profitierte. "Ich konnte sie beide überholen und habe anschließend Druck gemacht und konnte auf einen Jordan und einen BAR aufschließen, mit denen ich dann einen guten Kampf hatte. Beim ersten Boxenstopp schickte mich das Team auf Regenreifen wieder hinaus, was etwas unglücklich war, denn es hörte dann zu regnen auf und ich verlor dadurch Zeit. Ich kam fünf Runden später zum Wechsel auf Trockenreifen erneut herein und hatte dann einen guten ersten Rennabschnitt. Das Highlight war mein erstes Überholmanöver in der Formel 1, als ich Ralph Firman überholte", freute sich der Däne im Nachhinein riesig darüber.

"Ich musste später jedoch einen zusätzlichen Stopp einlegen weil zuvor nicht genug Benzin in meinen Tank geflossen war. Es war aber für alle ein schwieriger Tag und auf der positiven Seite steht, dass ich von der Performance des Autos unter den feuchten Bedingungen sehr positiv überrascht wurde. Darüber hinaus konnte ich die Erfahrungen aus meinen ersten drei Rennen nutzen und sammelte bei meinem ersten Regenrennen neue. Die Balance des Autos war trotz der wechselhaften Bedingungen immer gut. Insgesamt ein gutes Ergebnis und ich freue mich für das Team", zog Kiesa ein zufriedenes Fazit.

Auch Teamchef Paul Stoddart, der am Samstag die Ankunft beider Minardi als Zielsetzung ausgegeben hatte, war erfreut: "Was für ein Tag. Bei wechselhaften Bedingungen, die dazu führten dass es in der Boxengasse geschäftiger zuging als sonst während des ganzen Jahres, haben wir nicht nur eine Top 10-Zielankunf erreicht sondern auch beide Autos die schwarz-weiß-karierte Flagge gesehen. Wäre dieser Zwischenfall in der ersten Runde nicht gewesen, so hätte Jos ohne Zweifel den ersten Punkt für das Team in dieser Saison geholt. Ähnliches gilt für Nicolas, der ohne den zusätzlichen Boxenstopp Zehnter geworden wäre. Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass beiden Fahrern zu ihrer guten Arbeit und auch dem Team für ihre Leistung an einem arbeitsreichen Nachmittag gratuliert werden kann."