Reifenvorschau für Jerez-Test: Keine Supersofts

Pirelli stellt in Jerez jedem Team 35 Sätze Reifen zur Verfügung. Benutzt werden darf alles, ausser die superweiche Mischung - Hinterreifen besonders im Fokus

(Motorsport-Total.com) - Die morgen beginnenden Testfahrten in Jerez bieten für die Teams die erste Gelegenheit, ihre neuen Boliden zu checken - und natürlich die brandneuen Pirelli-Reifen auszuprobieren. Schließlich gilt das schwarze Gold als einziges Verbindungsstück zwischen Auto und Strecke und bekommt stets große Bedeutung beigemessen. Einen ersten Eindruck auf die neuen Pneus erhielten die Teams aber bereits im vergangenen Jahr: Während des Freien Trainings beim Saisonfinale in Brasilien fuhren die Formel-1-Piloten einige Testreifen der kommenden Saison.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Die Teams erhalten in Jerez die Möglichkeit, das neue Sortiment zu probieren Zoom

Die wichtigsten Neuerungen beinhalten einen größerer Leistungsunterschied zwischen den einzelnen Mischungen sowie grundsätzlich schnellere Rundenzeiten. Diese sollten rund eine halbe Sekunde pro Runde schneller sein, als die Walzen aus der vergangenen Saison. Außerdem gibt es eine ganz neue Farbe im Sortiment der Italiener: Die harte Mischung ist nun mit einem orangenen Streifen versehen statt mit einem silbernen und dient der besseren Unterscheidung.

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery erklärt: "Dieser Test vor Saisonbeginn ist für die Teams sehr wichtig. Sie nutzen ihn, um ihre neuen Autos auf die Reifen abzustimmen. Da die Zahl der Testtage streng limitiert ist, kommt der Arbeit während dieser Woche eine hohe Bedeutung zu. Denn die Teams müssen die Reifen jetzt richtig verstehen, um sie in der Saison optimal einsetzen zu können. Da auch viele neue Boliden zum Einsatz kommen, werden es sicherlich vier ereignisreiche Tage in Jerez."

"Die Teams erhalten Reifen, die sich von der Generation 2012 deutlich unterscheiden. Denn sämtliche Konstruktionen und Mischungen wurden weiterentwickelt. Die verschiedenen Reifenmischungen sind jetzt weicher und bieten so mehr Performance. Durch die neue Bauweise ist die Aufstandsfläche größer und erhöht Traktion sowie Grip. In Jerez wird es in diesen Tagen vor allem darum gehen, diese Haupteigenschaften der Reifen zu verstehen", so Hembery.

Wer reifentechnisch vor den Testfahrten auf dem neusten Stand sein möchte, dem liefern wir hier folgende Fakten: Jedes Auto erhält maximal 35 Sätze der neuen Pirellis. In Jerez stehen die Mischungen Soft, Medium und Hard zur Verfügung. Bei Bedarf können auch der Intermediate und der Regenreifen genutzt werden. Supersofts liefert Pirelli nicht nach Jerez, da er auf Grund seiner Eigenschaften nicht zur Strecke passt. Pro Jahr dürfen die Teams maximal 100 Reifensätze bei Tests einsetzen. Dabei können sie zwischen den einzelnen Mischungen frei wählen.

Zwar haben sich die Reifenregeln im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert, durch die neuen Strukturen der Pneus - vor allem durch den stärkeren Reifengürtel - ist ein kompletter Satz Reifen aber nun rund zwei Kilogramm schwerer als 2012, auch dies gilt es für die Teams bei der Konstruktion ihrer Boliden zu beachten. In Jerez werden besonders die Hinterreifen stark beansprucht, und durch den rauen Asphalt müssen die Teams davon ausgehen, dass diese besonders schnell abbauen.