Reifenpoker geht nicht auf: Albon schrammt in Austin an Punkten vorbei

Zwar konnte Williams beim Formel-1-Grand-Prix der USA keine Punkte holen, doch angesichts der Leistung auf einer schwierigen Strecke zeigt man sich zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team zeigte während des Formel-1-Wochenendes in Austin eine richtig gute Performance, wenn man bedenkt, dass der FW44 normalerweise nur auf Strecken mit vielen Geraden konkurrenzfähig ist und die schnellen Kurven im ersten Sektor Gift für die Piloten Alexander Albon und Nicholas Latifi waren.

Titel-Bild zur News: Alexander Albon

Alexander Albon konnte sich gegen Rennende nicht mehr in den Punkterängen halten Zoom

Hinzu kam der starke Wind, der dem Williams auch nicht schmeckt, dennoch verpasste Albon die Punkte mit P12 nur relativ knapp. Der Thailänder versuchte eine aggressive Zweistoppstrategie, indem er in Runde neun von Mediums auf neue Mediums wechselte und in der Safety-Car-Phase nach dem Dreher von Valtteri Bottas einen letzten Wechsel auf die harten Reifen vollzog.

Dieser Reifenpoker ging jedoch nicht ganz auf, da Albon mit 38 Runden auf diesen Reifen den längsten des gesamten Rennens hinlegte und gegen Rennende durchgereicht wurde. Zwischenzeitlich lag Albon mit der aggressiven Strategie jedoch in den Punkten.

Albon: Denke nicht, dass wir Pace für Punkte hatten

"Wir haben heute wirklich gekämpft und alles gegeben, was wir hatten", sagt er nach dem Rennen. "Ich hatte einen schwierigen Start mit einem Bremsplatten in Kurve eins und in den ersten zehn Runden hatte ich starke Vibrationen an den Vorderrädern, sodass wir früh an die Box mussten, aber dann waren wir wieder ausgeglichen."

"Es ist schade, aber ich glaube nicht, dass wir heute die Pace für Punkte hatten, aber wir waren sehr nah dran. Es war knifflig da draußen, und wir haben unser Bestes gegeben und waren aggressiv bei der Strategie, aber mit dem Reifenabbau hatte ich gehofft, so etwas wie in Spa zu wiederholen und sie aufhalten zu können, aber die Reifen bauten eine weitere Stufe ab."

"Und als das passierte, habe ich versucht zu kämpfen, aber ich konnte sie einfach nicht mehr aufhalten. Punkte wären vielleicht zu viel verlangt gewesen, aber wir haben uns eine gute Chance gegeben", analysiert Albon.

Was war bei Latifi los?

Williams Leiter der Fahrzeugperformance, Dave Robson, fügt hinzu: "Wie wir schon oft gesehen haben, ist er ein sehr guter Rennfahrer und kann sich bei Bedarf hervorragend verteidigen. Er konnte sich bis wenige Runden vor Schluss in den Punkterängen halten, obwohl er im letzten Stint mit einigen Problemen bei der Fahrbarkeit zu kämpfen hatte."

"Es war ein frustrierendes Ende des Rennens, aber wenn man bedenkt, wo wir nach dem frühen ersten Stopp standen, war es eine gute Leistung von Alex und seinem Team. Nicholas hatte ein eher frustrierendes Rennen und kämpfte mehr mit seinem Auto. Er war jedoch in der Lage, die schnelleren Autos, die hinter ihm an die Box kamen, zu überholen und sie daran zu hindern, Alex einzuholen", so Robson.

Für Latifi war es jedoch ein gebrauchtes Wochenende: Letzter im Qualifying und Rennen sowie einen Dreher in der Anfangsphase des Grand Prix und eine Berührung mit Mick Schumacher, wofür er eine Strafe kassierte. Dennoch ist er mit seiner Leistung zufrieden.

"Das Auto war heute besser, als ich es erwartet hatte, was nicht heißen soll, dass es immer noch schwierig zu fahren war", sagt er. "Zu Beginn des Rennens machte ich einen Fehler, als ich in den Hochgeschwindigkeitskurven mit der Balance nicht zurechtkam."


Fotostrecke: Austin: Die Fahrernoten der Redaktion

Latifi: Strafe für Schumacher-Kollision ist gerechtfertigt

"Ich habe es nicht geschafft, vorher im Training eine Rennsimulation zu fahren, also habe ich es nach und nach herausgefunden. Mit dem Safety-Car kamen wir wieder zurück ins Rennen, aber am Ende kämpfte ich gegen Autos, die viel schneller waren, und sie aufzuhalten hat sich nachteilig auf mein Rennen ausgewirkt, aber damit konnte ich dem Team helfen."

"Die Strafe, die ich erhalten habe, war gerechtfertigt, und ich habe keine Probleme mit ihr. Es war keine Absicht, denn ich habe versucht, so spät wie möglich zu bremsen, aber ich habe mich auf meinen Bremspunkt festgelegt, habe blockiert und konnte das Auto nicht mehr dazu bringen, einzulenken."

Trotz keiner Punkte, zieht Robson eine positive Bilanz für Williams in den USA: "Wir dachten, dass der FW44 bei diesen Bedingungen und auf dieser Strecke Probleme haben würde, und es waren sicherlich ein paar schwierige Tage."


"Es war zwar schade, dass wir so knapp an den Punkten vorbeigeschrammt sind, aber das Ergebnis repräsentiert dennoch ein gutes Wochenende des Teams in Austin und in Grove. Jetzt richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Mexiko, wo wir versuchen werden, auf dem aufzubauen, was wir hier in Austin erreicht haben."

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