Hamilton begrüßt F1-Förderserie nur für Frauen, äußert aber auch Kritik

Die Formel 1 will nach dem Aus der W-Serie ein neues Format ins Leben rufen, um weibliches Talent zu fördern - Lewis Hamilton begrüßt das, aber es sei zu wenig

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat die Pläne der Formel 1 begrüßt, 2023 eine reine Frauenrennserie einzuführen, nachdem die W-Serie auf Eis gelegt wurde. Der Mercedes-Pilot betont jedoch, dass der Sport mehr tun muss, um die Vielfalt zu fördern.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton wünscht sich mehr Frauen und Diversität in der Formel 1 Zoom

Der siebenfache Formel-1-Champion sprach zunächst am Donnerstag in Austin das Thema der Förderung von Rennfahrerinnen an und sagte: "Der Organisation, mit der Formel 1 und Liberty, geht es so gut, da wäre es nicht zu viel verlangt, in diesem Bereich zu helfen. Wir müssen mehr tun, um junge Frauen zu ermutigen."

Kurz nach Hamiltons Äußerungen wurde bekannt, dass die Formel 1 bereits an einem eigenen Projekt arbeitet, das auf Formel-4-Ebene und damit für jüngere Fahrerinnen als in der W-Serie ausgerichtet sein wird. Die neue Meisterschaft soll unter dem Dach der bestehenden Formel-2 und Formel-3-Organisation stattfinden.

Auf die neue Initiative angesprochen, äußert sich Hamilton zwar wohlwollend: "Ich meine, es ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung." Aber es gehe nicht nur darum, eine Fahrerin zu finden, wendet der 37-Jährige ein. "Es gibt hier Tausende von Jobs. Und sehr, sehr wenige hohe Positionen speziell für Frauen."

"Bei der Fahrerbesprechung, da waren etwa 70 Männer, zwei Frauen und zwei Farbige. Es ist ein krasser Gegensatz, wenn man nach 15 Jahren immer noch genau das Gleiche sieht."

"Es muss also viel getan werden, nicht nur, um junge Mädchen zu unterstützen und ins Rampenlicht zu rücken, die versuchen, in den Rennsport zu kommen. Wir haben 'Ignite' gestartet, um zu versuchen, 8000 Mädchen in die MINT-Fächer (Wissenschaft, Technologie, Technik, Mathematik) und in den Motorsport zu bringen."


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Hamilton wünscht sich mehr Vielfalt im gesamten Fahrerlager, vor allem in den Führungspositionen. "Gleichberechtigung in den höheren Ebenen, in höheren Positionen innerhalb der Formel 1", fordert er. "Und wir brauchen auch mehr Sichtbarkeit."

"Wenn man in die Garagen schaut, sind alle männlich und weiß. Ich glaube, es gibt einen Farbigen, aber die Mechaniker sind fast alle männlich. Und wenn es Frauen gibt, sind sie eher im Hintergrund. Wir müssen sie mehr in den Vordergrund rücken, damit junge Mädchen wissen, dass es für sie möglich ist, hier zu sein."