• 25.03.2012 19:06

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Regenabbruch: Zwangspause oder Crashfestival

Der heftige Regen in Sepang hat den Formel-1-Pilot am Rennsonntag eine Pause beschert: War die Entscheidung zum zwischenzeitlichen Abbruch richtig?

(Motorsport-Total.com) - Das Unheil von oben hatte sich bereits angekündigt. Kurz vor dem Start des Grand Prix von Malaysia fielen aus dicken dunklen Wolken die ersten Tropfen, die Vorhersagen deuteten heftige Gewitter an. Dennoch wurde das Rennen in Sepang wie geplant gestartet. Nach nur fünf Runden wurde die Dusche zu heftig, das Safety-Car kam heraus und führte das Feld in langsamer Fahrt um den nassen Kurs. Die Fahrer funkten Informationen über den Zustand der Strecke an die Boxen.

Titel-Bild zur News:

Regen in Sepang: Fahrer und Farhzeuge wurden unter Zelten geschützt

"Die Kurven im letzten Sektor sind eher ein See", meinte beispielsweise Jenson Button, der zu jenem Zeitpunkt noch auf dem guten zweiten Rang lag. Die Rennleitung um Charlie Whiting zog nach neun Runden Konsequenzen und brach den Grand Prix zwischenzeitlich ab. "Im Nachhinein betrachtet, wäre es für uns vielleicht besser gewesen, wenn es weitergegangen wäre. Wir lagen zu jenem Zeitpunkt mit unseren Autos vorn", sinniert McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh.

"Aber natürlich haben Charlie Whiting und seine Kollegen das ganz richtig entschieden. Bei solchen Bedingungen wären vielleicht nur zehn Autos übrig geblieben, alle anderen wären wohl in den Reifenstapeln gelandet", meint der Brite und stimmt der Entscheidung der Rennleitung voll und ganz zu. Netter Nebeneffekt: Während der fast einstündigen Unterbrechung konnten sich Whitmarsh und Button auf eine gemeinsame Tasse Tee zusammensetzen - Tea Time in Sepang.

"Die Sicht war glaube ich der Hauptfaktor. Unsere Fahrer haben am Funk gesagt, dass sie nichts mehr gesehen haben. Was die Bedingungen anging, so war es während der roten Flaggen so extrem, dass in der Mitte einiger Kurven richtige Bächlein flossen. Unter solchen Bedingungen ist es extrem gefährlich, zu fahren, daher halte ich die Entscheidung ehrlich gesagt für richtig", meint Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

"Ich finde auch, dass der Zeitpunkt des Restarts richtig gewählt war. Man kann es auch anders sehen, denn wenn alle ausfallen, ist es eine andere Art Rennsport", sagt der Italiener. Einige Piloten waren offenbar der Meinung, eine längere Safety-Car-Phase hätte es auch getan. "Es hätte heftige Unfälle geben können. Sogar mit den Regenreifen gibt es ganz schnell Aquaplaning. Für uns war die Entscheidung vielleicht nicht gut und etwas enttäuschend, aber für alle anderen war das schon ganz richtig so", stimmt Whitmarsh zu.