Regen oder kein Regen? Brawn: Reifenlösung schwierig
Während es am Sonntag schon wieder regnen könnte, erklärt Brawn, warum es schwer ist, einen optimalen Regenreifen zu finden
(Motorsport-Total.com) - So wirklich weiß natürlich niemand, ob es während dem Rennen in Imola regnen wird oder nicht, die Prognosen lauten eher "Ja" als "Nein". So schienen einige Fahrer im Qualifying schon mit einem Regensetup unterwegs gewesen zu sein, was man anhand von Vorflügeln und vergleichsweise niedrigen Höchstgeschwindigkeiten erkennen konnte. Bekanntlich darf ja das Setup nach dem Qualifying bis zum Rennen nicht mehr verändert werden. Eine Wahrscheinlichkeit von 60-80 Prozent auf Regen wird derzeit im Fahrerlager gehandelt.

© xpb.cc
Muss Michael Schumacher am Sonntag wieder im Regen fahren?
Zuletzt stand Bridgestone in der Kritik, da man einen Intermediate mit an die Strecke bringt wohingegen Michelin den Teams einen "echten" Regenreifen zur Verfügung stellt. Auch in Imola haben die Japaner sich für einen Intermediate als einzig erlaubten Pneu für feuchte Bedingungen entschieden, allerdings verpasste man dem Reifen ein wenig mehr Negativprofil, damit er mehr Wasser verdrängen kann. Dennoch dürfte auch in Imola gelten: Regnet es stark, so ist Michelin überlegen, ist die Strecke nur leicht feucht oder trocknet teilweise ab, wird Bridgestone unschlagbar sein.
Dass Bridgestone erneut einen Intermediate als "Regenreifen" mitgebracht hat, ist für Ross Brawn, den Technischen Direktor von Ferrari erklärbar: "Selbst wenn man einen fest vorgeschriebenen Regenreifen hätte, der über ein bestimmtes Verhältnis von Negativ- und Positiv-Profil hätte, so würden die Reifen nicht unter allen Bedingungen funktionieren", erklärt Brawn gegenüber britischen Medien.
Laut Brawn wollten fünf Teams die neue Regel, die nur noch ein Regenreifen pro Rennwochenende erlaubt, fünf Teams waren dagegen. Und dass Bridgestone nun den vielleicht etwas riskanteren Intermediate-Reifen trotz aller Kritik auch wieder nach Imola mitgebracht hat, ist logisch, denn das ist der Reifen, der der Konkurrenz am deutlichsten überlegen ist: "Das Problem ist eben, dass wir in einer Wettbewerbssituation stehen."
Es ist nach Meinung des Technischen Direktors des Weltmeisterteams schlichtweg unmöglich, einen Regenreifen herzustellen, der zu allen Bedingungen passt: "Entweder man hat einen harten Reifen, der bei mittleren bis trockenen Bedingungen funktioniert und der hält. Oder man hat einen Reifen, der bei sehr nassen Verhältnissen funktionieren soll, dann ist er aber sehr weich und wenn es nicht nass genug ist, hält er nicht lange genug."
Der Brite ist fest davon überzeugt, dass man nur dann einen Standard-Regenreifen vorschreiben könnte, wenn ein Reifenhersteller eine Monopolstellung hätte: "Wenn wir nur eine Reifenfirma hätten, so könnten wir einen vorgegebenen Reifen akzeptieren. Es wäre zwar immer noch ein Kompromiss, aber man könnte in eine bestimmte Richtung gehen. Aber mit zwei Reifenfirmen ist die einzige Möglichkeit wirklich nur das Vorhandensein von zwei verschiedenen Reifen."

