Red Bulls Horner kritisiert V6-Hybrid: Sound und Kosten

Christian Horner wird in diesem Leben kein Fan des V6-Hybridmotors mehr, doch Eric Boullier erklärt, warum McLaren trotz allem daran festhalten möchte

(Motorsport-Total.com) - Christian Horner war noch nie ein Fan der 2014 eingeführten V6-Hybridmotoren - und das wird sich so schnell auch nicht ändern, obwohl er derzeit dringend auf der Suche nach einem neuen Partner ist. Aber aus Sicht des Red-Bull-Teamchefs überwiegen immer noch die Vorteile des früheren V8-Saugmotor-Formats.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner wünscht sich eine Alternative für die Zukunft der Formel 1 Zoom

"Was waren die Vorteile des V8? Da war einmal der Sound, natürlich ein Pluspunkt, für die Fans", erklärt er. "Es war eine simple Technologie im Vergleich zu dem, was wir jetzt haben, und die Kosten waren entsprechend signifikant niedriger." Insbesondere für die kleinen Kundenteams, die die Motoren bei den großen Werken leasen müssen, haben sich die Kosten im Vergleich zu 2015 mindestens verdreifacht.

Aber Horner räumt ein: "Die Motoren, die wir jetzt per Reglement haben, sind unglaubliche Technik. Statt nach hinten zu schauen, sollten wir nach vorne schauen: Welcher Motor sollte für die Zukunft entwickelt werden? Es gibt derzeit Elemente, die sind sehr stark, aber es gibt eben auch Elemente, die kann man besser machen", sagt er und betont erneut: "Ich würde mir mehr Lautstärke und weniger Kosten wünschen."

Red Bull gehört zu jenen Kräften in der Formel 1 - übrigens neben Bernie Ecclestone, der noch nie ein Hybrid-Fan war -, die von der Idee, neben teuren Hybridmotoren auch eine Alternative durch einen unabhängigen Motorenhersteller zu schaffen, begeistert sind. Cosworth (übrigens ein ehemaliger Red-Bull-Partner) steht schon in den Startlöchern. Gespielt wird dieses Szenario auch politisch, um die Macht der Motorenhersteller zu beschneiden.

Aber es gibt auch die andere Seite: "Honda", sagt zum Beispiel McLaren-Teamchef Eric Boullier, "ist wegen der Herausforderung dieser Technologie in die Formel 1 eingestiegen. Ja, einigen fehlt der Sound und einigen sind die Kosten zu hoch, aber es stimmt, dass wir nach vorne schauen müssen. Und die Technologie ist brillant - und in unserem Fall funktioniert sie hoffentlich bald. Es ist eine schöne Herausforderung, diese Motoren zu fahren."