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  • 14.06.2019 21:20

  • von Maria Reyer, Co-Autor: Scott Mitchell

Red Bull: So könnte neues Wochenend-Format funktionieren

Christian Horner ist offen für Neues und stellt sich auch nicht gegen eine Änderung des Trainingsfreitags, allerdings wünscht er sich ein weniger strenges Parc ferme

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 will sich ab 2021 neu aufstellen und plant daher die Einführung von standardisierten Teilen, außerdem eine Änderung des Wochenend-Formats. Red Bull hat sich Gedanken über die Vorschläge gemacht und bereits eine Lösung parat, wie die Parc-ferme-Regelung abgeändert werden könnte.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly

Red Bull plädiert für homologierte Teile Zoom

Die Regelhüter haben vor wenigen Wochen vorgeschlagen, die Freitagstrainings erst später auszutragen und Parc-ferme-Bedingungen schon vor den ersten beiden Sessions anzuwenden. Derzeit müssen sich alle Mannschaften erst ab Samstag an strenge Regelungen diesbezüglich halten.

Für 2021 würde das bedeuten, dass die Teams größere Set-up-Änderungen bereits festlegen müssten, bevor sie überhaupt auf der Strecke gefahren sind. Die Hoffnung dahinter: Kosten senken und Spannung erhöhen. Außerdem wollen die Regelhüter die Anzahl der Tage am Wochenende reduzieren, um mehr Rennen austragen zu können.

Horner für einen Pool an homologierten Teilen

Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist eine solche Änderung grundsätzlich denkbar, allerdings dürften die Parc-ferme-Regelungen nicht so streng wie aktuell angewandt werden, so der Brite. "Als das Parc ferme ursprünglich eingeführt wurde, dachte man, das sei gefährlich. Es wurde definitiv die Stirn gerunzelt", erinnert sich Horner gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Er spricht sich für Veränderung aus: "Wir müssen diesen Dingen eine Chance geben. Dann sehen wir, ob es funktioniert oder ob es sich auf die Kosten auswirkt. Was man vermeiden sollte, sind unbeabsichtigte Konsequenzen, die mit der Regeleinführung einhergehen könnten."

"Vielleicht wäre es demnach besser, kein extrem strenges Parc ferme zu führen. Man sollte immer noch die Möglichkeit haben, Federn oder Flügeleinstellungen zu ändern, aber die Teile sollten homologiert sein." So könne nur eine limitierte Anzahl eines technischen Bauteils zur Verfügung stehen.

Dies sei eine gute Lösung, wenn aus den homologierten Teilen ausgesucht werden dürfe. Derzeit sind Änderungen an der Aufhängung und der Aerodynamik im Parc ferme verboten. In der Theorie führt eine Reduzierung der Testmöglichkeiten von neuen Teilen an Wochenende - was die neue Regelung praktisch bedeuten würde - dazu, dass Teams weniger Geld für solche Entwicklungen ausgeben.

Das hoffen zumindest die Regelhüter. Allerdings würden sich die Teams in weiterer Folge noch ausgeklügelterer Simulationsarbeit hingeben und noch mehr auf Prüfständen testen, was Kosten wieder in die Höhe treibt.

Horner ist der Ansicht, dass eine Änderung der Parc-ferme-Regelung einhergehend mit einer Budgetobergrenze - angesetzt bei 175 Millionen US-Dollar - Intelligenz der Teams genauso belohnen würde wie die Ressourcen. "Die cleveren Teams werden immer einen Vorteil finden, das sieht man in der Formel 2."

"Dort gibt es Teams mit identischen Autos, manche sind besser als andere", blickt er in die Nachwuchsserie. "Das hängt mit den involvierten Personen zusammen, wie die ihre Ressourcen einsetzen." Die Formel 1 sei eine noch viel extremere Version davon.

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