• 09.09.2006 13:01

  • von Sonja Becker

Red Bull reagiert trotzig auf Kliens Entscheidung

Die Entscheidung von Christian Klien, das Angebot für einen ChampCar-Sitz abzulehnen, wird "zur Kenntnis" genommen - Neel Jani damit in den USA

(Motorsport-Total.com) - Christian Klien weiß zwar noch nicht, wohin ihn seine Motorsport-Zukunft führt, er weiß aber, wohin sie ihn nicht führen wird: Das Angebot, für Red Bull in der US-ChampCar zu fahren, hatte der Bullen-Zögling am Freitag in Monza ausgeschlagen. Seine Begründung: er wolle in der Formel 1 bleiben, es laufen hinter den Kulissen Verhandlungen. Spekuliert wird darüber, dass der Vorarlberger beim neuen Eigner des jetzigen Midland F1-Teams, bei Super Aguri oder vielleicht auch bei Toyota unter Vertrag kommt.

Titel-Bild zur News: Christian Klien und Helmut Marko

Werden wohl keine Freunde mehr: Christian Klien und Helmut Marko

"Wenn man in der Formel 1 ist, dann möchte man da auch bleiben", hatte Klien im Interview mit F1Total.com gesagt. "Ich habe zwar noch keine Zusage eines Formel-1-Teams, aber Red Bull wollte jetzt eine Entscheidung, was ich mache. Es ist zwar etwas gepokert, aber wenn ich meine Chancen in der Formel 1 wahren will, muss ich die ChampCar absagen."#w1#

Bei seinem Noch-Arbeitgeber Red Bull hat man diese Absage mit Gelassenheit aufgenommen "Wir nehmen seine Entscheidung zur Kenntnis und wünschen ihm viel Glück für seine Zukunft", zitiert die österreichische Nachrichtenagentur 'APA' den einflussreichen Motorsportberater von Red Bull. Nach dem Motto "selber Schuld" kam dann auch ein kleiner Seitenhieb: " Es gibt hunderte Fahrer, die dieses Angebot nehmen würden, Jani freut sich darauf."

Damit ist wohl offensichtlich, dass der Schweizer Neel Jani, derzeitiger Testfahrer beim zweiten Bullen-Team Scuderia Toro Rosso, in der kommenden Saison in der ChampCar fahren wird.

Verärgert äußerte sich Marko laut 'APA' vor allem darüber, dass Klien nicht wie kurz vorher noch besprochen bis Samstag gewartet hat, seine Entscheidung bekannt zu geben, sondern dies am Freitag über die Medien getan hat, ohne das Team vorher zu informieren: "Typisch Klien, würde ich sagen. Damit hat er sich wohl neue Freunde gemacht."

Klien selbst scheint zu hoffen, dass seine Verbindung zu Red Bull nach langen gemeinsamen Jahren unter anderem in der Formel 3 und der Formel 1 nicht endgültig beendet ist, auch wenn es so aussieht, als ob er in Fuschl keinerlei Kredit mehr hat. Kliens Fördervertrag läuft eigentlich noch bis 2008, und er hofft, mit Red-Bull-Chef-Dietrich Mateschitz nochmals darüber sprechen zu können, wie eine weitere Zusammenarbeit aussehen könnte.