Red Bull Racing und Michelin vor einer Einigung
Falls nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, wird Red Bull Racing 2005 mit Michelin-Reifen an der Formel-1-WM teilnehmen
(Motorsport-Total.com) - Als einziges Team hat Red Bull Racing noch keinen Reifenpartner für 2005 unter Vertrag, doch es zeichnet sich deutlich ab, dass sich der britisch-österreichische Rennstall demnächst mit Michelin einigen wird. Bei den derzeit laufenden Testfahrten im spanischen Barcelona sind Christian Klien und Vitantonio Liuzzi mit Pneus aus Clermont-Ferrand unterwegs.

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Nur noch eine Frage der Zeit: Red Bull Racing wird auf Michelin setzen
Das Jaguar-Team, aus dem Red Bull Racing bekanntlich hervorgegangen ist, hatte bereits einen Michelin-Deal in der Tasche, durch den Eigentümerwechsel muss nun jedoch neu verhandelt werden. Da Michelin bereits sechs Teams unter Vertrag hat, können die Franzosen die Anfrage von Red Bull Racing theoretisch auch ablehnen. Wie 'F1Total.com' heute herausgefunden hat, wird es dazu aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kommen.#w1#
Verhandlungen "in einem sehr fortgeschrittenen Stadium"
"Wir haben uns noch nicht auf einen Vertrag für 2005 geeinigt, aber die Verhandlungen befinden sich in einem sehr fortgeschrittenen Stadium", erklärte Michelin-Sprecher Andrew Pope am Telefon. "Es gibt noch ein paar Dinge, die aussortiert werden müssen. Im Moment testen sie mit unseren Reifen in Barcelona. Voraussichtlich werden sie die gesamten Wintertests mit unseren Reifen bestreiten."
Vor dem Verkauf des Jaguar-Teams an 'Red Bull' ist Ford an Michelin herangetreten, um den neuen Eigentümern eine Basis für einen Reifendeal zu schaffen. Dies bestätigte Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier gegenüber 'F1Total.com': "Ford hat uns darum gebeten, Reifen zu liefern, falls die neuen Eigentümer das wünschen. Jetzt müssen wir einmal herausfinden, was gebraucht wird und was wir diesbezüglich unternehmen können."
Während Michelin aber nicht unter Druck steht, da man mit BAR-Honda, Renault, BMW-Williams, McLaren-Mercedes, Sauber-Petronas und Toyota ohnehin schon die von der FIA vorgeschriebenen 60 Prozent des Feldes ausrüstet, müsste Bridgestone einer Anfrage von Red Bull Racing laut FIA-Statuten theoretisch nachkommen. Nur: Dazu wird es nicht kommen, weil das technische Konzept des Teams keinen Wechsel des Reifenpartners vorsieht.
Neues Red-Bull-Auto wurde für Michelin-Reifen gebaut
"Ich gebe offen zu, dass das 2005er-Auto für Michelin-Reifen entwickelt wurde", antwortete Red-Bull-Teamchef Tony Purnell kürzlich auf eine Frage von 'F1Total.com'. "Sie waren ein wichtiger Partner für Jaguar und wir hatten eine großartige Beziehung zueinander. Daher hoffen wir, dass wir diese Partnerschaft fortsetzen können. Es stimmt, das Team befindet sich für nächstes Jahr in Verhandlungen mit Michelin."
Ein weiteres Indiz für eine Kooperation zwischen Red Bull Racing und Michelin ist, dass Bridgestone-Sprecherin Rachel Ingham heute gegenüber 'F1Total.com' versicherte, dass es keinerlei Gespräche mit dem Team aus Milton Keynes gegeben hat. Aber: "Wir sind uns der Regeln der FIA bewusst und werden diese auch einhalten. Wenn ein Team mit einem vernünftigen Vorschlag an uns herantritt, werden wir sicher eine Übereinkunft finden", sagte sie am Telefon.
Eine endgültige Einigung zwischen Red Bull Racing und Michelin wird es vermutlich noch dieses Jahr geben. Spätestens bei der Teampräsentation, für die übrigens noch kein Veranstaltungsort festgelegt wurde, soll auch ein Reifenhersteller vorgestellt werden. Laut 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz wird dies "Ende Januar, Anfang Februar" der Fall sein.

