• 18.06.2005 01:22

  • von Helgert/Nimmervoll/Beetz

Red Bull Racing: Probleme und gute Zeiten

Der neue Cosworth-Motor bestand seine Feuertaufe mit Bravour, doch einige kleinere Probleme trübten den Tag von Red Bull Racing

(Motorsport-Total.com) - Der neue Cosworth-Motor, der in Indianapolis erstmals bei Red Bull Racing zum Einsatz kommt und eine Mehrleistung von 30 PS bieten soll, scheint gut zu funktionieren. Christian Klien (14.), David Coulthard (6.) und Scott Speed (8.) konnten das Tempo der Konkurrenz gut mitgehen. Doch am ersten Tag waren die Streckenbedingungen nicht ideal, sodass die Balance der Autos noch etwas vom Optimum entfernt ist. Auch andere Probleme plagten das Team.

Titel-Bild zur News: Scott Speed (Red Bul-Cosworth RB1)

Scott Speed genoss seine Runden vor den heimischen Fans

"Während des 2. Trainings hatten wir ein Problem damit, in den 6. Gang zu schalten", so Coulthard. "Durch die überhöhte Sektion hindurch gab es Vibrationen, was niemals gut ist, solange man nicht weiß, was genau es ist. Aber die Jungs haben es identifiziert und arbeiten jetzt daran. Dass ich mich gedreht habe, lag an einem elektronischen Störimpuls. Im Grunde genommen gab es einen Softwarefehler, will heißen, ich hatte keine elektronische Hilfe beim Ausgang aus den Kurven."#w1#

Dies versetzte den Schotten quasi in die Vergangenheit: "Was man da draußen sehen konnte war genau gesagt ein rein mechanisches Auto, welches mit Technologien auskommen musste, wie sie in den 70er Jahren eingesetzt wurde", erklärte er. "Heutzutage haben wir alle möglichen Arten von elektronischen Vorrichtungen und Spielzeugen zu unserer Unterstützung. Aber wenn man die ausschaltet, kommt so was dabei raus!"

"Wir hatten während des Trainings die Möglichkeit, den aufgerüsteten Motor ein Bisschen zu belasten und wir werden die Ergebnisse, die wir daraus erlangt haben, mit den alten Vorgaben vergleichen", so "DC" weiter. "Im Moment sieht es so aus, als ob wir hier konkurrenzfähiger sein könnten, als wir es in Kanada waren, auch wenn sich das am Samstag und Sonntag beweisen muss. Obwohl wir die Session früh beendet haben, bin ich durch den heutigen Tag ermutigt."

"Am Setup des Autos gibt es noch viel zu tun", erklärte Klien. "Ich bin mit dem Gefühl für das Auto im Moment nicht wirklich zufrieden. Es gibt viel Übersteuern und wir müssen vor dem morgigen Qualifying eine Lösung dafür finden. Immerhin ist der Motor ein Schritt nach vorn, wir sind definitiv näher an der Spitze als noch in Kanada."

Scott Speed beendete seinen ersten Formel-1-Auftritt vor heimischer Kulisse unterdessen ohne Zwischenfall. "Für mich ist die Atmosphäre hier wirklich sehr speziell", erklärte er. "Es ist großartig, wieder in Amerika zu fahren. Ich bin glücklich. Die Strecke bot am Nachmittag mehr Grip, und mit jeder Runde fühlte ich mich wohler. Wir hatten keine mechanischen Probleme. Aber ich spürte schon einen Unterschied zu Montréal - es geht eben nur darum, Erfahrung zu sammeln."

"Scott hat an Vergleichen der beiden Reifenmischungen gearbeitet und einen exzellenten Job für das Team gemacht, noch dazu mit guten Zeiten", lobte Teamchef Christian Horner. "Er landete in den Top-Ten in seiner erst vierten Trainingssitzung, was ein bemerkenswerter Erfolg ist. Er ist ganz offensichtlich ein viel versprechendes Talent. Das war ein guter und solider Start in das Wochenende, vor allem mit dem Serie-12-Motor, der hoffentlich im Rennen sein wahres Potenzial zeigen wird."

Günther Steiner, den Technischen Direktor, beschäftigten die Probleme am Coulthards Auto. "David hatte in der zweiten Session ein Problem mit dem Getriebe. Wir untersuchen gerade, woran es gelegen haben könnte, aber es sieht so aus, als wäre der sechste Gang gebrochen", so der Italiener. "Wir werden das Getriebe heute Nacht wechseln. Seinen Dreher hat ein Problem mit der Motorbremse ausgelöst, das durch ein falsches Mapping zustande gekommen ist. Das konnten wir aber rasch beheben. Es sieht so aus, als liefere der neue Motor mehr Power als der alte, aber wir werden erst die heutigen Daten mit älteren Daten vergleichen, um etwas Genaues sagen zu können. Mit den Zeiten sind wir happy, aber das Qualifying ist erst morgen."