Red Bull plant mit Speed im neuen Juniorteam

Ursprünglich hätte Scott Speed 2006 nur testen sollen, nun bekommt er aber im neuen Juniorteam von Red Bull ein Formel-1-Stammcockpit

(Motorsport-Total.com) - Auf das Dilemma, zu viele Fahrer für zu wenige Cockpits zu haben, reagierte Red Bull am vergangenen Wochenende mit dem Kauf des Minardi-Teams. Für 2006 können somit insgesamt sechs Verträge vergeben werden: vier Grand-Prix- und zwei Freitagstesterdeals. Zumindest die vier Stammcockpits scheinen aber bereits so gut wie vergeben zu sein.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Model

Solche Ansichten wird es ab kommender Saison gleich doppelt geben...

Fest gesetzt ist bisher nur David Coulthard als Nummer eins im derzeitigen Red-Bull-Team, während neben ihm entweder Christian Klien oder Vitantonio Liuzzi fahren wird. Im Moment deutet zwar vieles auf Klien hin, doch wenn Liuzzi in den verbleibenden Rennen, in denen er wieder zum Einsatz kommen soll, überzeugen kann, hat auch er durchaus noch Außenseiterchancen. Der Verlierer dieses Duells wird einfach als Teamleader an den Juniorenrennstall abgetreten.#w1#

Dort wiederum soll GP2-Pilot Scott Speed seine Chance bekommen: "Scott wäre eigentlich unser dritter Fahrer für Red Bull Racing gewesen, aber mit dieser neuen Möglichkeit müssen wir uns darüber noch einmal unterhalten", meinte Dany Bahar, die rechte Hand von Red-Bull-Chef Mateschitz, in Belgien gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Er ist einer unserer Fahrer mit einem großen Potenzial, und als Amerikaner ist er uns natürlich sehr wichtig. Jetzt können wir ihm ein Cockpit anbieten."

"Wir haben keinen amerikanischen Motorenhersteller oder sonst etwas aus den USA. Alles, was über dieses Thema geredet wurde, ist unwahr." Dany Bahar

Dies muss allerdings noch lange nicht heißen, dass das Team automatisch ein US-Branding verpasst bekommen wird, "denn es hat ja überhaupt nichts mit den USA zu tun. Wir haben keinen amerikanischen Motorenhersteller oder sonst etwas aus den USA. Alles, was über dieses Thema geredet wurde, ist unwahr", so Bahar.

Gleichzeitig bestätigte er, dass der Name Minardi wohl von der Bildfläche verschwinden wird, ebenso wie Teamchef Paul Stoddart, der allerdings zumindest zu Beginn in einer Beraterfunktion an Bord bleiben könnte. Wer allerdings die Entscheidungsträger in Fuschl am See kennt - also das Dreiergespann Mateschitz/Bahar/Marko mit all seinen hochkarätigen Beratern -, der kann sich kaum vorstellen, dass man den exzentrischen Airliner behalten wird.

In der Fabrik in Faenza sollen hingegen keine Revolutionen veranstaltet werden: "Wir werden das Personal behalten und alles so lassen, wie es ist. Wir werden einfach eintreten wie bei Jaguar und schauen, was zu erledigen ist. Das werden wir Schritt für Schritt machen", erklärte Bahar. "In Minardis Geschäfte werden wir uns nicht einmischen, erst ab der Übernahme am 1. November. Wir werden Paul (Stoddart; Anm. d. Red.) die Saison angemessen beenden lassen."