Red Bull "noch nicht in der WM angekommen"

Trotz des souveränen Doppelsiegs in Malaysia weiß Teamchef Christian Horner, dass Red Bull noch einen langen weg vor sich hat

(Motorsport-Total.com/Sky) - Nach zwei Rennen, in denen das Punktepotenzial bei weitem nicht ausgeschöpft werden konnte, hat es für Red Bull heute beim Grand Prix von Malaysia endlich mit dem ersten Saisonsieg geklappt - und das gleich doppelt: Sebastian Vettel gewann in Sepang vor seinem Teamkollegen Mark Webber und bescherte Red Bull den siebten Triumph in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Jubelndes Red-Bull-Team

Die Herren Newey, Webber, Vettel und Horner jubeln über den Doppelsieg

Aber: "Den Zahlen nach sind wir noch nicht in der Weltmeisterschaft angekommen", relativiert Teamchef Christian Horner die Euphorie. Da macht er Red Bull freilich kleiner, als es in Wahrheit der Fall ist, denn Vettel fehlen nach drei von 19 WM-Läufen nur noch zwei Punkte auf Spitzenreiter Felipe Massa, der die Gesamtwertung vor Fernando Alonso anführt. Auch bei den Konstrukteuren ist Red Bull nun bis auf 15 Zähler an der Spitze (Ferrari) dran.#w1#

Red Bull punktet, Konkurrenz patzt

"Wir haben in den ersten zwei Rennen Punkte liegen gelassen, aber dafür heute das Maximum herausgeholt", strahlt Horner und verweist auf die Patzer von Ferrari, Mercedes und McLaren: "Unsere Konkurrenten hatten Probleme mit dem Motor, mit der Radmutter und auch gestern im Qualifying schon. Wir sind dadurch näher dran und wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben, daher verlassen wir Malaysia mit jeder Menge Selbstvertrauen."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


"Das ist ein brillantes Ergebnis für Seb, für das Team, für Red Bull. Die ersten Rennen waren hart, aber der Doppelsieg heute entschädigt für vieles", jubelt er. "Das Auto lief absolut problemlos. Selbst als wir für die letzten zehn Runden die Drehzahl gedrosselt haben, wurden die Rundenzeiten sogar noch besser! Mark fuhr die schnellste Runde, also habe ich mich bei seinem Ingenieur erkundigt, ob sie die Drehzahl wirklich reduziert haben. Anscheinend fährt er halt gern die schnellste Runde!"

Webber wirkte auf dem Podium allerdings nicht ganz so glücklich wie Sieger Vettel - verständlich, schließlich hat er heute am Start eine große Chance ausgelassen, selbst zu gewinnen. Dadurch, dass er hinter dem Teamkollegen lag, durfte der früher zum Boxenstopp kommen, wodurch der Abstand um mehrere Sekunden wuchs - eine Vorentscheidung. Die kleine Aufholjagd im Finish war nur noch für die Galerie. Umso bemerkenswerter, dass sich Webber am Start nicht mehr gewehrt hat.

Ermahnung vom Teamchef

Mark Webber vor Sebastian Vettel

Entscheidung am Start: Vettel saugt sich im Windschatten heran Zoom

"Ich habe unseren Fahrern schon vor dem Start gesagt, dass sie sich benehmen sollen, falls es zur Situation kommt, dass einer der anderen angreifen kann. Daran hat sich Mark gehalten, er hat Sebastian Platz gelassen. Sebastian hatte einen tollen Start, war im Windschatten. Mark hat es in der zweiten und dritten Kurve noch versucht, aber immer fair", lobt Horner. "Unsere Jungs haben sich einwandfrei benommen und somit ein tolles Teamergebnis erzielt."

Jetzt geht es weiter nach Schanghai, wo Red Bull 2009 den ersten der bisherigen sieben Siege feiern konnte: "In China haben wir im Vorjahr unseren ersten Grand Prix gewonnen. Wir werden versuchen, das zu wiederholen", lächelt Horner, der sich nun schon auf die Siegerparty freut: "Bevor wir nach Hause fliegen, werden wir sicher noch den einen oder anderen Drink nehmen. Das haben wir uns heute redlich verdient!"