powered by Motorsport.com
  • 09.02.2012 14:25

  • von Roman Wittemeier

Red-Bull-Lüftungsschlitz: Und wenn es regnet?

Der erfahrene Formel-1-Ingenieur Gary Anderson hat große Zweifel an den offiziellen Red-Bull-Aussagen: Lüftungsschlitz für Kühlung oder passiven F-Schacht

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Ferrari sein "hässliches Entlein" vorgestellt hatte und auch Force India und weitere Teams dem Trend mit einem Knick in der Nase folgten, stellte man sich bis zur Red-Bull-Präsentation die Frage, wie Stardesigner Adrian Newey dem Problem der neuen Maximalhöhen begegnet wäre. Als das Tuch vom neuen RB8 gezogen wurde, präsentierte sich auch Neweys neuester Entwurf mit der Stufe an der Fahrzeugfront. Der Unterschied: die Red-Bull-Version hat eine Öffnung an jener Stelle.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Wichtige Frage beim Blick auf den Red Bull RB8: Wofür ist der Lüftungsschlitz?

Das Team nannte als Grund die Versorgung des Fahrers mit ausreichend Frischluft. Erfahrene Techniker schütteln aufgrund dieser Aussage nur mit dem Kopf. "Ja, ist schon klar. Ich frage mich, was machen die denn, wenn es regnet?", fragt sich Ex-Formel-1-Konstrukteur Gary Anderson im neuesten Magazin von 'Autosport'. Der Ire vermutet etwas anderes hinter der Lösung. "Entweder wird dort Luft zum Kühlen von KERS geholt, oder es ist eine neuartige Art von F-Schacht", meint er.

"Diese Red-Bull-Lösung verhindert eine heftige Stufe wie sie beispielsweise am Ferrari zu sehen ist. Sollte es funktionieren, dann werden andere Teams ganz sicher arge Probleme haben, schnell nachzuziehen", erklärt Anderson. Wenn die eintretende Luft auf der Nase gut abgeführt - und womöglich sogar gut genutzt - werden kann, dann verringert sich der Luftwiderstand, der beispielsweise durch die Stufe in der Ferrari-Nase recht hoch ist.

"Insgesamt hat Red Bull einen Mittelweg aus Evolution und Revolution gewählt. Vor allem das Heck haben sie kompakter gestaltet. Es gibt einen besseren Luftfuss zwischen den Hinterrädern. Das wird die Wirkung von Diffusor und Flügeln verbessern", sagt der erfahrene Ingenieur beim Blick auf den Red-Bull-Renault RB8.