• 08.02.2012 18:52

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Red Bull: "Wir lassen uns nicht blenden"

Mark Webber war mit dem Red Bull RB8 der schnellste Fahrer eines Neuwagens und zeigt sich sehr zufrieden mit den Fortschritten seines Teams

(Motorsport-Total.com) - Platz zwei und doch ganz vorne: Red Bull stellte die Geschwindigkeit des RB8 auch am zweiten Tag in Jerez de la Frontera unter Beweis. Mark Webber fuhr in 1:19.184 Minuten auf Position zwei hinter Michael Schumacher (Mercedes), war damit aber bester Pilot in einem Neuwagen. Der Australier büßte bei den Wintertests insgesamt 0,623 Sekunden auf Schumacher im Vorjahres-Fahrzeug ein.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber und der Red Bull RB8 in Jerez: Platz zwei hinter Michael Schumacher

Gleichwohl verbesserte sich Webber bei seinem zweiten Einsatz im RB8 um starke 1,312 Sekunden und auch die Zuverlässigkeit stimmte bei Red Bull erneut: 97 Runden in Jerez bedeuteten rund 430 Probekilometer für Webber, der damit fast eineinhalb Renndistanzen hinter sich brachte und sich bisher sehr zufrieden zeigt: "Wir haben das Gefühl, dass wir gut vorbereitet sind", sagt Webber.

Melbourne ist noch weit weg...

"Wir müssen uns zwar weiter steigern, doch insgesamt gibt es keine großen Überraschungen. Wir haben eine ungefähre Vorstellung davon, was das Fahrzeug im Hinblick auf die Rundenzeit leisten kann", meint der Formel-1-Routinier und merkt an: "Du bist aber immer besorgt und nervös." Man dürfe sich auf keinen Fall verrückt machen lassen. "Noch ist bis Melbourne ja reichlich Zeit."

"Wir wissen, dass Ferrari und McLaren zur Stelle sein werden." Mark Webber

Er wisse ein sehr erfahrenes Team hinter sich, erklärt Webber. "Wir lassen uns von den Wintertests gewiss nicht blenden." Allerdings erhärte sich der Eindruck, dass der Red Bull RB8 ein gutes Auto sei. "Das Fahrzeug war schon bei den Wintertests im vergangenen Jahr sehr konkurrenzfähig. In dieser Saison ist das nicht anders. Wir wissen aber, dass Ferrari und McLaren zur Stelle sein werden."


Fotos: Red Bull, Testfahrten in Jerez


Aus diesem Grund hat die konzentrierte Testarbeit derzeit Priorität, betont Webber. "Wir kommen hin, aber noch ist es unheimlich früh. Am Mittwoch widmeten wir uns einer Menge Dinge, doch du willst natürlich immer noch mehr tun", sagt der Australier. Aufgrund der neuen Auspuffregeln müsse man vor allem ein Verständnis zur Balance aufbauen. "Wir scheinen fast einen Neustart hinzulegen."

Auf Vettel wartet viel Arbeit

"Das Konzept ist noch immer sehr jung und vor uns liegt noch viel Arbeit, bis wir damit ins Rennen gehen", meint Webber. "Da sitzen aber alle Teams im selben Boot. Wichtig für uns war deshalb, am Mittwoch wieder viele Runden zu drehen. Vielleicht wäre noch mehr drin gewesen, doch insgesamt war es positiv und wir hatten gute Bedingungen", erklärt der Red-Bull-Fahrer nach seinem Einsatz.

Mark Webber

Mark Webber übergibt das Lenkrad des neuen RB8 nun an Sebastian Vettel Zoom

Chefingenieur Ian Morgan zieht ebenfalls ein positives Fazit: "Wir hatten ein ziemlich umfangreiches Programm. Ich darf festhalten: Das meiste davon haben wir geschafft. Es gab ein paar Kleinigkeiten, aber nichts Großes, das uns störte. Wir verloren also kaum Zeit", sagt Morgan. Auf Sebastian Vettel, der Webber am Donnerstag im Cockpit des RB8 ablöst, warte eine ähnlich große Aufgabenliste.

"Er soll sich erst einmal eingewöhnen und dann sein Tempo finden", meint Morgan. "Anschließend wird er sich mit der Aerodynamik und der Reifenevaluation beschäftigen. Vor uns liegt also erneut ein recht stressiger Tag", erklärt der Chefingenieur von Red Bull. Für Weltmeister Vettel ist der Einsatz in Jerez de la Frontera die erste Ausfahrt mit dem neuen RB8 - und auch die erste Fahrt in diesem Jahr.