Red Bull kommt heute nicht auf Touren

Nur der neunte Platz steht für Red Bull und Mark Webber heute zu Buche - Zuverlässigkeitsprobleme ausgeräumt, nur beim Boxenstopp haperts noch

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Problemen am gestrigen Tag hatte Red Bull heute einiges gutzumachen. Zwar stimmte am Donnerstag in Barcelona die Zuverlässigkeit wieder, doch ein neunter Platz in der Zeitentabelle (1:23.024 Minuten, + 1,149 Sekunden) ist nicht das, was Red Bull im Sinn hat. Angesichts des drohenden Regens morgen, sind 108 Runden aber durchaus ein zufriedenstellendes Arbeitspensum.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Bei den Boxenstopps klemmt es anscheinend noch ein wenig bei Red Bull Zoom

"Wir hatten einen guten Lauf heute", findet Mark Webber, der heute das Cockpit von Sebastian Vettel übernahm. "Wir haben viel gelernt, also war es ein positiver Ausflug für uns. Im Großen und Ganzen lief das Auto sehr ruhig und wir konnten wieder viele Daten für die Jungs in der Fabrik anhäufen." Das sei auch das erklärte Ziel für morgen, allerdings sieht es damit nicht so gut aus: "Wir würden gerne ein paar mehr Kilometer im Trockenen fahren morgen, aber es sieht derzeit nicht danach aus, als ob das passieren wird."

Ähnlich wie Mercedes ging auch Red Bull am Nachmittag auf Longruns, doch ganz so überzeugend waren diese nicht. Erwähnenswert ist neben einem 17-ründigen Run ein 14-ründiger Stint auf den Mediumreifen. Nach neun Runden wechselten die Runden dort vom 1:31er in den 1:32er-Bereich. Das sah bei den Silberpfeilen deutlich besser aus, auch wenn man natürlich nicht die Spritmengen daraus ablesen kann. Dementsprechend wenig Gedanken macht sich Mark Webber über eine eventuelle Hackordnung: "Bei den Tests taucht diese Frage nach der Rangfolge immer wieder auf, aber um ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung."

"Es gibt ein paar schnelle Autos da draußen", versucht der Australier eine Antwort zu finden, "aber bei den Wintertests ist es schwierig zu sagen, ob jemand besser als der andere ist - besonders wenn die Reifen so abfallen, wie sie es gerade tun. Man verliert vier oder fünf Sekunden während eines Stints. Herauszufinden, wer was tut, ist ziemlich schwierig. Alles was wir tun können, ist weiter zu pushen, weiter zu entwickeln und weiter unsere Augen auf dem ersten Rennen zu behalten."

Renningenieur-Koordinator Andy Damerum sieht nach den gestrigen Problemen ebenfalls eine positive Tendenz: "Heute war ein zufriedenstellender Tag. Das Auto war am Morgen sehr zuverlässig und wir kamen durch das gesamte Programm. Wir haben uns heute früh auf unsere Testziele konzentriert und am Nachmittag, mit einem Blick auf die Zeiten, Longruns durchgeführt, bei denen wir so viel wie möglich aus den Reifen lernen wollten. Das ist ein sehr schwieriges Business, denn es war heute ziemlich kalt, aber das ist die Natur der Bestie hier."


Fotos: Red Bull, Testfahrten in Barcelona, Donnerstag


"Wir bekommen nicht häufig Temperaturen wie diese während der Saison, aber es kann an Orten wie dem Nürburgring, Silverstone und Spa durchaus vorkommen. Deswegen ist jede Information wertvoll", unterstreicht Damerum die Wichtigkeit des heutigen Tages. "Für morgen sieht die Wettervorhersage ziemlich schlecht aus, also müssen wir schauen, was uns am Morgen begrüßt und damit starten", gibt der Koordinator schon einen Einblick auf das, was die Teams am Freitag erwartet. Dann wird auch Mark Webber wieder im Einsatz sein.

Im Übrigen sollen heute erneut die Reifenwechsel nicht sonderlich gut geklappt haben. Nachdem bei Sebastian Vettel gestern ein Rad nicht ordnungsgemäß befestigt worden war, und er deswegen eine rote Flagge auslöste, lief auch am Donnerstag bei den Boxenstopps nicht alles reibungslos. Derzeit testet das Team von Christian Horner mit neuen Schlagschraubern und einer elektronischen Ampel als Lollipopmann-Ersatz.