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Red Bull: KERS-Defekt kostet wieder einmal Punkte

Ab Runde 20 arbeitete das KERS an Mark Webbers Auto nur noch unzuverlässig, wodurch er im Zweikampf mit Fernando Alonso chancenlos war

(Motorsport-Total.com) - In der zweiten Rennhälfte wurden die Fernsehzuschauer Ohrenzeugen eines sich anbahnenden Dramas bei Red Bull. Über den Boxenfunk wurde Mark Webber von seinem Renningenieur über Probleme mit dem KERS informiert. Allerdings kann dieser Funkspruch nicht der erste dieser Art gewesen sein, denn die Probleme mit dem Energierückgewinnungssystem traten schon wesentlich früher auf. "Das war in Runde 19 oder 20, vielleicht ein wenig früher", sagt Webber.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Mark Webber

Mark Webber kämpfte mit stumpfen Waffen gegen Fernando Alonso Zoom

Teamchef Christian Horner bestätigt dieser Aussage: "Es trat ab Runde 20 auf", erklärt der Brite nach dem Rennen. Bereits in der Vergangenheit hatte Red Bull mehrfach unter Ausfällen des KERS gelitten, meist waren Temperaturprobleme die Ursache. So auch heute. "Das Problem in Indien war eine Überhitzung des Systems. Das war doch recht ungewöhnlich", wundert sich Horner. "Vielleicht sind irgendwelche Trümmerteile in die Luftzufuhr geraten und haben das Problem hervorgerufen", mutmaßt der Teamchef. "Ich weiß es noch nicht. Wir müssen erst einmal nachforschen."

Zwar gelang es den Red-Bull-Ingenieuren, das System wieder in Gang zu setzen, allerdings stand Webber nicht die volle Leistung zur Verfügung. "Die Jungs haben aber gute Arbeit darin geleistet, das System wieder funktionstüchtig zu machen. Allerdings nur in einer verringerten Leistungsebene. Mark hatte also nur wenige Runden lang kein KERS zur Verfügung. Danach haben wir es erneut zum Funktionieren gebracht. Es arbeitete aber nicht optimal", sagt Horner.

Doch genau diese unzuverlässige Arbeitsweise des Systems machte Webber das Leben schwer: "Es ging zunächst an und aus und ist dann irgendwann völlig ausgefallen. Das war, als würde man ein sich bewegendes Ziel anvisieren", meint der Australier. "Wenn sich das KERS immer wieder ein- und ausschaltet, musst du permanent die Bremsbalance und viele andere Dinge verstellen. Die Jungs mussten ganz schön rotieren, um mir die Informationen ins Cockpit zu liefern", so Webber, was auch seine schwankenden Rundenzeiten erklärt.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Indien


Nachdem Webber dann auch noch durch überrundete Fahrer aufgehalten wurde, schloss Fernando Alonso zu ihm auf: "Und als Fernando erst einmal dran war, dauerte es nicht lange, bis er ihn auch überholt hatte", sagt Horner. "Es war sehr schwierig, sich zu verteidigen, denn am Ausgang dieser Kurve brauchst du das KERS", bestätigt auch Webber, der im Zweikampf mit Alonso letztlich chancenlos war. "Als dann das KERS völlig ausfiel, war es auf der Gegengeraden kein wirklicher Kampf mehr. Ich bin nach innen gefahren, aber Fernando zog an mir vorbei."